Inspirieren lässt sich der Überseer von Paul Klee und Kandinsky, und dies lässt sich beim Betrachten der Werke auch nicht von der Hand weisen. Der Künstler erklärte während der Vernissage, dass er verschiedene Stile verwende – gegenständlich, expressiv und abstrakt – und dass ihm alle drei Richtungen gefielen. Einen blühenden Baum solle man nicht abstrahieren.
Zu seinem Ausstellungsthema »Unterwegs« informierte der Künstler, dass dies nicht räumlich zu sehen sei, denn seine Motive stammten meist aus der Gegend um den Wester- und Osterbuchberg. »Unterwegs« beziehe sich vielmehr auf die Interpretation der Natur, wie er sie sieht. Aus diesem Naturerleben schöpfe er auch die Kraft.
Reiner Schöniger hat sich zudem auf keine Technik versteift. Er malt sowohl Aquarelle, wenn das Bild leicht wirken soll, aber auch in Acryl, in Gouache und in Öl. Zudem mischt er nach Belieben diese Techniken.
Besonders interessant und völlig neu ist der Ausstellungsteil im hintersten Raum, den Schöniger als »Labor« bezeichnet hat. Hier versuchte er völlig neue Wege zu gehen. So malte er blind, rein aus dem Gefühl, einen »Traurigen König« wie auch den »Zeus«, oder er zeigt eine Collage wie auch Blumen-Impressionen. Dem einäugigen »Paletto« stellt er eine »Paletta« gegenüber.
Herausgekommen ist eine sehr interessante, abwechslungsreiche und intensive Ausstellung, die für den Betrachter stets neue Eindrücke parat hält, sei es eine Weide, die wie in Bewegung fließt, oder ein in voller Blüte stehender Apfelbaum. Schöniger selbst spricht von »Bäumen in der Natur als besondere Begleiter«, und das ist auch in der Ausstellung zu erfahren. tb