Leonard Bernstein war 19 Jahre alt, als er 1937 – damals Student bei dem amerikanischen Komponisten Walter Piston an der Harvard University – sein Klaviertrio schrieb. Bereits in diesem frühen Werk entwickelte Bernstein seine spezifische Handschrift, die Mischung aus Klassik und Jazz, die später seine Sinfonien und Musicals so populär machen sollten.
Das »Erzherzog-Trio« ist Beethovens letzte vollendete Trio-Komposition. Es hat immer schon, ähnlich wie die Neunte oder die letzten Streichquartette, einen Sonderplatz eingenommen und zählt wie die genannten zu den kaum zu übertreffenden Höhepunkten der jeweiligen Werkreihen. Das Opus 97, dem eine ungewöhnlich lange Entstehungszeit voraus geht, vereint in sich die Summe aller der von Beethoven im Genre Klaviertrio gemachten Erfahrungen und Fortschritte.
Wenn Beethoven sich als Pianist mit dem Erzherzog-Trio für immer von der öffentlichen Bühne verabschiedet hat (Konzert im Wiener Prater 1814), dann hat er das allerdings mit einem Werk getan, bei dem er als Pianist noch einmal alle Register ziehen konnte – op. 97 hat er sich quasi selbst auf den Leib geschrieben. Denn: Im Unterschied zu den vorangegangenen sechs Klaviertrios ist hier die Präferenz des Tasteninstruments, das bis an die Grenzen des kammermusikalisch Vertretbaren geht, unüberhörbar.
Diesen virtuosen Klavierpart übernimmt heute Abend die Französin Catherine Klipfel, die Streicher-Partner sind Stephan Hempel und Emanuel Wehse. Die drei bilden das Morgenstern Trio (2007 1. Preis Haydn-Wettbewerb Wien, 2. Preise in Melbourne und beim Münchener ARD-Wettbewerb, Aufnahme in die »Rising Star«-Reihe 2009/2010). Vor fünf Jahren eroberte das Morgenstern Trio in München die Hörerherzen und gewann den begehrten Publikumspreis.
Karten gibt es unter Telefon 0861/9 86 95 23 und an der Abendkasse.
Man kann es auch Familienkonzert nennen, was die beiden Musiker Paul Gulda und Marwan Abada für den morgigen Donnerstag um 11 Uhr vorbereitet haben. Denn die kleine Instrumentenkunde und die diversen Musikbeispiele sind sowohl für Erwachsene und Jugendliche als auch für Kinder ab 5 Jahren gedacht und garantiert interessant und unterhaltsam.
Abado, der aus dem Libanon stammt, spielt die arabische Kurzhalslaute Oud und Paul Gulda präsentiert sein Cembalo. Beide Musiker erklären in einer Art Gesprächskonzert ihre Instrumente; es wird Solistisches geben, Zusammenspiel, viel Improvisation und vor allem auch Gesang. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere angesprochen und will mitsingen. Das ist nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht. Karten gibt es ab 10.30 Uhr im Kulturzentrum. Imke von Keisenberg