Den Solopart des Klassik und Jazz vereinenden Konzertstücks »Wings« für Solovioline, Streicher und Rhythmusgruppe übernimmt der Salzburger Geiger Benjamin Schmid. Er ist von Kind an gleichermaßen mit den Klängen beider musikalischer Welten vertraut und zudem großer Gulda-Anhänger: »Ich stehe hinter jeder Note seines Violinkonzerts ... Guldas Musik ist immer ein Zusammenspiel aus Überraschung und Trivialität. Gulda spielte besonders gern mit der Trivialität. Trotzdem ist seine Musik ein großes Erlebnis.« Für dieses Erlebnis von »Wings« sorgen neben dem Weltspitzengeiger Schmid die Salzburg Strings und eine Rhythmusgruppe. Dirigent ist Paul Gulda, zweitältester Gulda-Sohn. Er spielt auch die Mozartsonate KV 333 und ist Klavierpartner von Benjamin Schmid in der Violinsonate KV 454.
Zu »Wings« gesellt sich ein weiteres Violinkonzert, das ebenfalls im Sinne Guldas die Grenzen zwischen Klassik und Jazz weit öffnet. »Three songs« von Sabina Hank ist als eine Hommage an Gulda zu verstehen. (»Ich habe Gulda zunächst als klassischen Interpreten bewundert, als ich dann erstmals sein Gesamtwerk entdeckt habe, war ich sprachlos.«)
Als Hank 2008 ihr Violinkonzert schrieb, stand Guldas »Wings« also in gewisser Weise bereits richtungsweisend im Hintergrund. Beide Werke verbinden verschiedene Stile, beide sind im klassischen Sinn komponiert, beide arbeiten mit Jazzidiomen und lassen Raum für Improvisation. Mit der Arbeit an einem Violinkonzert erfüllten sich Benjamin Schmid und Sabina Hank gegenseitig einen Wunsch. Neben dem Veranstalter Diabellisommer Mattsee war Benjamin Schmid der Auftraggeber, und so erfüllte sich für die Komponistin der Wunsch, ihrem Kollegen ein Werk auf den Leib schreiben zu können (»Es gibt keinen Geiger, für den ich lieber schreibe – auch weil bei ihm in jedem Ton die Bewusstheit zweier musikalischer Welten zu hören ist.«)
Sabina Hank ist heute Abend als Gast anwesend, wenn der Widmungsträger ihre »Songs« aufführt.
Karten gibt es unter Telefon 0861/9 86 95 23 und an der Abendkasse. Imke von Keisenberg