»Die Orgel, die zu Recht als ‚Königin der Instrumente‘ bezeichnet wird, vermag nicht nur den Kirchenraum mit Leben, sondern auch die Herzen der Zuhörer mit Freude erfüllen«, betont Traunsteins Oberbürgermeister Manfred Kösterke im Programmblatt der Traunsteiner Orgeltage, die unter der Schirmherrschaft der Kirchengemeinden und der Stadt Traunstein stehen. Die Beteiligten stellten das diesjährige Programm im Rahmen einer Pressekonferenz im Traunsteiner Rathaus vor. Vorgesehen sind Orgelkonzerte eine Orgelführung und ein Orgelspaziergang.
Zweiter Bürgermeister Hans Zillner betonte, dass die Stadt Traunstein erfreut sei, mit den Traunsteiner Orgeltagen, die nach 2011 nun zum zweiten Mal ausgetragen werden, ihren Ruf als »Orgelstadt« festigen zu können. Das Programm sei eine »super Mischung für alle Generationen«. Stadtmarketing-Koordinator Jürgen Pieperhoff sagte, man habe die, im geplanten Zwei-Jahres-Rhythmus wegen der letztjährigen Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage verschobenen, Orgeltage nun für dieses Jahr vorgesehen.
Vier Instrumente stehen für die Orgeltage zur Verfügung: Die 1669 erbaute und im Jahr 2005 restaurierte Orgel im Ettendorfer Kircherl St. Vitus & Anna, das 1907 erbaute und im Jahr 2002 restaurierte Instrument in der Salinenkapelle St. Rupert & Maximilian, die 1994 erbaute Orgel der Evangelischen Auferstehungskirche und die 2011 erbaute Chororgel in der Stadtpfarrkirche Sankt Oswald. Für Kirchenmusiker Manfred Müller sei es »gigantisch viel«, dass es in Traunstein 13 Orgeln gebe. Das Instrument sei faszinierend: »Es gibt kein größeres Instrument, keines, das tiefere oder höhere Töne spielen kann«, so Müller. Man habe die Möglichkeit, Orgelmusik über einen Zeitraum von rund 350 Jahren in Traunstein stilgerecht zu spielen. »So etwas gibt es in Süddeutschland so schnell nicht mehr«, waren sich Müller und die Evangelische Kantorin Ulrike Ruf einig. Das Programm reicht dabei von Konzerten über Gottesdienste bis hin zu Führungen. Bei letzteren können sich die Teilnehmer genauestens über die Geschichte der Instrumente informieren und viel Neues über Orgeln erfahren, die seit Jahrhunderten gerade auch die Kirchen und die Liturgie wie kein anderes Instrument prägen.
Das Programm der Traunsteiner Orgeltage ist für Interessierte jeden Alters ausgelegt: So machen beispielsweise Kantorin Ruf und Kirchenmusiker Müller am Donnerstag, dem 10. Juli, den Auftakt mit »Orgelhits für Senioren« und auch für Kinder ist am Dienstag, dem 22. Juli ein Kinderkonzert der beiden Kirchenmusiker in der Auferstehungskirche vorgesehen, in der die beiden die Orgel spielen und erklären. »Orgel zum Anfassen« sei das. In einem Orgelkurs des Mainzer Professors Gerhard Gnann, der in Freiburg als Dom-Organist wirkt, besteht am Samstag, dem 19. Juli, die Möglichkeit für Fachleute, tief in »Thematik Orgel« einzutauchen. Für die Teilnahme an dem Kurs ist eine Anmeldung bei den Veranstaltern erforderlich. Einzelne Angebote der Traunsteiner Orgeltage sind im Rahmen eines Unkostenbeitrags kostenpflichtig.
Der Programm-Flyer liegt in den Katholischen und in der Evangelischen Auferstehungskirche in der Stadt aus. Daneben hält auch die Tourist-Information im Traunsteiner Rathaus den Flyer bereit. awi