Gemeinsam mit den »Leprechaun Players«, einem Instrumentalensemble der Musikschule Inzell, bestritt der Siegsdorfer Chor »Zeitlos« ein Konzert in der evangelischen Kirche in Inzell mit dem Titel »Crossover«.
Unter der Leitung von Patrick Pföß boten sie eine Mischung von irischen Planxties von Turlough O’Carolan aus »Paddy’s Playbook Band 2«, das Pföß mit eigenen Arrangements herausgegeben hat. Außerdem waren Popsongs, rhythmisch geistliche Lieder, Spirituals sowie »The Drunken Sailor« zu hören. In diesem Shanty zeigten die Frauenstimmen Sprachakrobatik im Text und die Männer begleiteten mit rhythmisierten »Scat«-Silben ohne Wortbedeutung. Immer wieder unterbrachen sie dies komödiantisch mit einem »Hicks«.
Special Guest war der Schlagzeuger Lorenz, der den Stücken auf der Cajon gekonnt den mitreißenden Rhythmus verpasste, bevor er sein Können am darauffolgenden Tag bei dem Wettbewerb »Jugend musiziert« unter Beweis stellen durfte.
Aus gegebenem Anlass wurden Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei gesammelt. Diese Ansage wurde bestätigt mit Lorenz Maierhofers Song »Dreaming«, mit dem alle Mitwirkenden von Frieden in einer besseren Welt träumten und zur Veranschaulichung ein Tuch mit allen Nationalflaggen der Welt von der Orgelbrüstung hängen ließen. Zuvor hatte der Chor mit dem Kanon »Life is a Dream« eine ähnliche Botschaft verkündet. »Isle of Hope, Isle of Tears« von Brendan Graham geht auf geschichtliche Begebenheiten zurück, als Menschen aus Irland in die USA flüchteten, um sich eine neue Existenz aufzubauen. »No Words«, ein Werk von Patrick Pföß, kam naturgemäß von den Instrumenten der Leprechaun Players«».
Den roten Faden durch das Programm lieferte Pföß mit seiner ansprechenden Moderation. Er erklärte zum Beispiel, dass die Planxties Widmungsstücke des Komponisten an seine Gönner waren, die ihm Kost und Logis anboten.
Mit dem aufmunternden Kanon »Every Morning« kamen die 12 Chormitglieder – acht Frauenstimmen, drei Männer und eine Frau mit Tenor-Stimme – zu Beginn in den voll besetzten Kirchenraum. »Sing a Song« wurde, wie viele andere Songs, vom Instrumentalensemble begleitet. Ein Song im bairischen Dialekt »Frag mi net« und »Der Verliebte«, ein moderner Chorjodler, beide von Lorenz Maierhofer, sowie Teile aus dessen »Ethno-Mass for Peace« – »Singa, Yesu singa«, ein afrikanisches, auf einem Traditional aus Uganda beruhendes Lied oder »Sanna, o Sanna« aus Botswana mit Arrangements aus seiner Feder – begeisterten ebenso wie »Rote Lippen soll man küssen« aus den 60er Jahren mit gekonntem »Scat«-Gesang des Chors und einem schmatzenden Kuss oder »Lollipop« mit dem »Plop« am Schluss. Am Ende durften sich alle Mitwirkenden über einen lang anhaltenden, herzlichen Applaus freuen.Brigitte Janoschka