Wesentliche Initiatorin ist Vreni Zeiser aus Voitswinkel. Der engagierten Harfenistin ist es zu verdanken, dass dieses Konzert immer wieder zustande kommt. Sie lädt Freundinnen und Kolleginnen ein, mitzumachen – nicht zu vergessen auch die Musikkapelle Otting, die diesmal mit einer Abordnung von gut einem Dutzend Musikanten vertreten war und das Programm um diese traditionelle Komponente Blasmusik erweiterte.
Die Musikanten der Blaskapelle gestalteten mit der »Festlichen Intrade« von Johann Pachelbel den passenden klanglichen Auftakt zu der folgenden feinen Musik. Im Mittelpunkt des Programms, das ein gutes Dutzend Melodien umfasste, stand die Harfe. Sie bildete zusammen mit der Flöte, dem Cello und der Sopranstimme den Fixpunkt, um den sich das Programm rankte. Und natürlich war der Harfe auch einmal ein Solo vergönnt. Mit der Sonate Nr. 2 von John Parry durfte Vreni Zeiser, mittlerweile Harfen-Studentin in Wien, zeigen, was sie kann.
Aber nicht weniger eingängig und zauberhaft war das Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten. Nicht zuletzt bei dem Andante von Johann Sebastian Bach aus der Flötensonate in e-Moll durfte Viktoria Schützinger aus Nußdorf an ihrem Instrument brillieren, und dann noch einmal, als sie, von der Harfe begleitet, die »Träumerei« von Robert Schumann vortrug oder gar das Gefangenenchor-Motiv aus »Nabucco« – das war Gänsehaut-verdächtig.
Antonin Dvorak lieferte mit seinem »Waldesruh« das erste Stück für Regina Brandner am Cello: Die junge Musikerin hat dieses Instrument studiert und spielt es mit kraftvoller Schönheit und einer traumhaften Sicherheit, die alles ganz leicht aussehen lässt. Mit einem Rondo von Luigi Boccherini brachte sie die Zuhörer zum – mindestens innerlichen – Mitschwingen, und beim fulminanten Schluss hätte man am liebsten spontan Beifall geklatscht. Aber der wird ja, wie bei solchen Veranstaltungen üblich, erst am Schluss gespendet.
Der Abend aber wäre nur unzureichend geschildert, würde man die Sängerin auslassen. Anna Mühlbacher aus Oberteisendorf, Absolventin der Musikfachschule in Altötting, sang sich mit ihren Liedern in die Herzen der Zuhörer. Ihre intensive, glockenklare Stimme mit der ganzen Intensität, die sie einbrachte: Das war ein Genuss und ein Erlebnis – etwa mit ihrem Vortrag aus dem Oratorium »Susanna« von Georg Friedrich Händel oder beim »Caro mio ben« von Giuseppe Giordani. So folgte ein wunderbares Klangerlebnis dem anderen. Die Musikanten der Musikkapelle steuerten dazu die »Frasdorfer Weise«, von einem Blechbläser-Quartett gespielt, bei und schlossen den musikalischen Reihen mit dem Ohrwurm »One moment in time«. Mag diesem Lied auch die charakteristische Gesangsstimme gefehlt haben, so war doch der Titel ein überaus passender Abschluss: ein flüchtiger Augenblick, den man sehr genossen hat, der aber schnell wieder vorüberging. Aber es blieb den Besuchern ja noch etwas Zeit, in der Idylle zu verweilen, hatte doch die Dorfgemeinschaft für Essen und Trinken gesorgt. Und die Spenden dürften reichlich geflossen sein. So hat das wunderbare Konzert auch in diesem Sinn ein Stück heile Welt hervorgebracht. Und passend dazu hatte Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Manfred Stöger seine Mediationen unter das Motto »Hoffnung« gestellt. he