Die Band jedenfalls pflegte ihren rumpelnden Rhythmus wie immer mit Selbstbewusstsein, aber die Stimme der Gastsängerin Caro Bachmeier machte das ganze dann doch etwas geschmeidiger. Mit ihrem sinnlichen, volltönenden Gesang, und einer ordentlichen Portion Rock'n'Roll-Spirit (»Sweet Home Alabama«) in den Stimmbändern, verhalf sie den schweren Jungs zu etlichen musikalischen Höhenflügen, u. a. auch bei »Knocking on Heaven's Door«. Aber auch die fetzigen Harpsoli von Wolfgang Edbauer und sein ekstatisch gekreischtes »Whole lotta Love« von Led Zeppelin waren ordentliche Kracher, mit denen die Band die Stimmung zum Brodeln brachte. Besonders gelungen der Song »Hymn« von Barclay James Harvest, der völlig rumpelfrei über die Bühne ging.
Der lockere Auftritt einer Gastsaxofonistin, die erst seit einem halben Jahr ihr Instrument spielt, aber die es schon ordentlich rocken ließ, und ein Heiratsantrag – nein, nicht an einen Heavy Boy, sondern von einem jungen Mann an seine Auserwählte – trugen zur typischen, bunt-geselligen Tres-Atmosphäre nicht unwesentlich bei. Man war unter sich, fühlte sich wohl – auch wenn die Temperatur bei dem Publikumsandrang fast so hoch wie in einer Sauna war – und traf wie meistens viele nette, interessante Menschen zum gemeinsamen Musikhören und Plaudern. Barbara Heigl