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Bei der Übergabe der fertigen Schattenskulptur von Carl Orff: Walter Angerer und der Auftraggeber und Orff-Kenner Hans Lauber (rechts). (Foto: Giesen)

Schattenskulptur von Carl Orff für Pertenstein

»Carl Orff – in memoriam« dichtete Hans Lauber, ein großer Bewunderer und Freund des Komponisten, am Todestag von Carl Orff (1895 bis 29. März 1982) in folgendem Gedicht: »Heut war Orffs Zeit / Sein Wirken war so groß, Und bis zum letzten Gang,/ Ließ Ihn der Schaffensdrang/ Nie los. // Musik hat wie ein Dämon Ihn bewegt,/ Trieb, ungezählt, Ihm Werke in die Hände/ Und füllte Bände – brachte weltweit Wende./ Er hat Nationen in den Bann gelegt.// Wie Ihn gab´s… gibt es keinen andern mehr!/ Er war diabolus und angelus zugleich/ Und hatte Zutritt in ein Sphärenreich,/ Das ohne Ihn verschlossen uns geblieben wär.// Idee und Wirklichkeit war für Ihn eins./ Er konnte, wollte, mußte sich uns zeigen. - / Es bleibt ein ehrerbietiges Verneigen/ Uns vor dem Genius des Orffschen Seins.«

In all den Jahrzehnten nach dem Tod von Carl Orff sorgte der Heimatbund Schloss Pertenstein, allen voran Hans Lauber, Jahrgang 1935, der Lehrer für Musik an der Traunwalchener Grund- und Hauptschule war und eng befreundet mit Carl Orff, dass das Andenken an den großen Komponisten und Dichter nicht verloren geht.

Schon im Jahr 1995 beauftragte die Stadt Traunreut den Siegsdorfer Künstler Walter Angerer der Jüngere, ein drei auf zwei Meter großes Altersporträt von Carl Orff zu malen (Foto mit dem damals fast 30 Jahren jüngeren Angerer). Seit kurzem steht nun eine Schattenskulptur des großen Musikers in Schloss Pertenstein, die Hans Lauber in Auftrag gegeben hat, weil der Orff-Kreis auf Pertenstein und die bekannte Musikschule und Volksschule Traunwalchen besonders dem Orffschen Schulwerk verpflichtet sind und intensiv musikalische Erziehung betreiben. Beide Einrichtungen tragen bekanntlich den Namen des Komponisten und sind mit dem Orff-Institut Salzburg verbunden. Die neue Schattenskulptur von Carl Orff, auf einer Säule im Schloss stehend, beinhaltet auch eine Figur aus Orffs »Catulli Carmina«, einer szenischen Kantate, komponiert nach Gedichten des römischen Dichters Catull.

Der 1940 in Bad Reichenhall geborene Künstler Walter Angerer erklärt im Gespräch zur Skulptur, dass er viele Monate lang »schwanger damit ging«, weil die geistige Aussage vor allem in den Lichteffekten zum Ausdruck kommen sollte.« Durch Dunkelheit entsteht Licht« erinnert der Künstler an Rembrandts Zitat, der oft im dunklen Keller gemalt haben soll, und daraus seine berühmten Lichteffekte schuf.

In kleinem Format kann die Schattenskulptur von Carl Orff auch in Walter Angerers Galerie in der Passage des Schaumburger Schlössls in Traunstein besichtigt werden.

Christiane Giesen

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