Beim Saitenduo Huber aus Waging spielte Sabine die klangschöne und klanggewaltige Psalterzither, ihr Mann Schorsch die Melodie- oder Begleitgitarre; seinem Cousin Herrmann Huber an der Ziach und dem Geiger Zoltan Laluska war er der unbeirrbare Begleiter an der Kontragitarre des Ruperti-Ensembles. Hinter ihnen stand das Grassauer Posaunenquartett (organisatorisch und auch optisch im Klaushäusl) mit Wolfgang Diem, Tobias Spörlein, Sabine Gassner und Hans Schmuck. Sie alle begeisterten die Zuhörer mit Volksmusik, die manche auch als »gehobene« bezeichnen – eine wirklich treffende Zuordnung ist hier schwer einzufangen.
Ein getragenes Alphornsolo von Wolfgang Diem, edel in Ton und in der Aussage, leitete den Abend ein; das Posaunenquartett stellte sich mit einer »Festlichen Einzugsmusik« vor. Dazwischen erklang der »Schwomma Tanz« von Werdinger, gespielt vom Saitenduo Huber, das sich bei diesem Konzert sehr auf altüberlieferte Weisen spezialisierte, von Wörnle etwa oder vom Wiener Sperl, aber auch »Selbstgestrickte« spielte. Reizend, wenn nicht gar aufreizend wirkten die Maultrommelstückln vom Schorsch, die Sabine an der Gitarre begleitete; er bediente dabei gleich drei Maultrommeln!
Als ganz rare Besetzung mit rhythmischer Sicherheit und eleganter Dynamik im Spiel zeigte sich das Ruperti-Ensemble. Ihre Boarischen, Walzer, Polkas und Jodler wurden reizvoll gefärbt von der Geige des aus Ungarn stammenden Zoltan Laluska, der in Salzburg Geige studiert und sich in die Volksmusik verliebt hat; seit etwa einem Jahr gehört er zum Ensemble. Das »Ameranger Schlossgespenst« stellte einen lieben Geist mit ungarischem Flair vor, und mit »Über d’Alm her« schwang ein exzellent aufeinander eingestimmter Jodler von Ziach und Geige durch den Raum.
Natürlich kam auch das gesprochene Wort nicht zu kurz – »nur« Musik wäre ja auch »eintönig«. Museumsleiter Dr. Klaus Thiele gab einen kurzen Abriss der Geschichte der Soleleitungen und des Museums für Salz und Moor. Der Schorsch klärte über die verschiedenen Beziehungen der Musikanten untereinander auf (echt eine verschworene Bande); auch der Wolfi ließ sich’s nicht nehmen und referierte über Musikschulkontakte.
Die Liederweisen der Grassauer müssen noch erwähnt werden: »I hob scho drei Summa«, »Fahr ma auffi auf d’Hochalm«, und ihre Jodler und staden Landler, bei denen man eine Stecknadel hätte fallen hören. Mit zwei super eingefühlten Zwiefachen in »modernem Gewand« verabschiedeten sie sich: mit Carl Orffs »Da Schimmi« und Jan Koetsiers mitreißendem »Grassauer Zwiefachen«.
Ein Zugaben-«Radl« gab´s auch noch, darunter war der weltmeisterliche »Böhmische Traum« auf der schmiegsamen Jamnik-Ziach des Hermann. Engelbert Kaiser