Max Müller ist aber auch ein ausgebildeter Opernsänger. Er studierte unter anderem bei Kammersänger Walter Berry und gab 2002 sein Operndebüt als lyrischer Bariton beim Carinthischen Sommer in der Kirchenoper »Franziskus« (Titelpartie). Außerdem konzipiert er diverse Soloprogramme wie das abendfüllende, 2012 auch auf CD erschienene Mozart-Projekt »Ewig Dein Mozart« oder die 2016 in Wien uraufgeführte, musikalische Weltreise »Rundherum!«, mit der er jetzt im ausverkauften Innenhof von Schloss Amerang zu Gast war.
Eine Reise, die es wirklich in sich hatte, denn »das Sprachgenie aus Rosenheim«, so Schlossherr Ortholf von Crailsheim-Larisch in seiner Eröffnungsrede, präsentierte dabei gut 20 Lieder in 16 verschiedenen Sprachen und aus etwa ebenso vielen Ländern, verknüpft mit kurzen Textbeiträgen. Ein Konzert, das stilistisch von jazzig bis Volksmusik, von Pop bis Klassik reichte und dank Max Müllers so kräftigen wie geschmeidigen Stimme immer ein Vergnügen war. Begleitet wurde er dabei von Tonc Feinig (Klavier), Stefan Thaler (Kontrabass) und Klaus Lippitsch (Percussion), drei hervorragenden Musikern, die ebenfalls aus Klagenfurt und Umgebung kommen und Max Müller den dicht gewebten Klangteppich bereiteten, auf dem er die Welt bereiste.
Ausgangspunkt war dabei sein Heimatland Kärnten und das Volkslied »Da Großvater saat«. Von dort ging es kreuz und quer weiter, ohne erkennbares System, aber immer kurzweilig und auf hohem Niveau. Besonders gut gefielen dabei der Song »Nongqongqo/To Those We Love« von Miriam Makeba, den Max Müller und seine Begleitmusiker a cappella sangen, oder das arabische, aus dem Libanon stammende Wiegenlied »Yallah Tnam Rima«. Aber auch Schlager- und Operettenfans kamen auf ihre Kosten, etwa mit dem Lied »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht« aus der »Csardasfürstin« oder dem lebensfrohen »Siffler Sur La Coline« von Joe Dassin, bevor sich das Konzert mit Georg Danzers »Jö schau« und dem »Kärntnerlied« dem Ende zuneigte.
Gut passend waren auch die eingestreuten, amüsanten Geschichten, Gedichte und Anekdoten von Umberto Eco, Friedrich Torberg, Heinz Erhardt und anderen, die das Konzert perfekt abrundeten. Der Beifall war entsprechend kräftig. Wolfgang Schweiger