Die rasante Unterhaltungsshow, die durchaus mehr Zuhörer verdient hätte, erwies sich erneut als absolutes Novum und wahres Blechspektakel. Dynamisch, pikant und sehr unterhaltsam. Der groovige Haufen akademisch gebildeter Musiker vermischt seine Bühnenshow mit Tanz, Akrobatik und Magie. Eine Inszenierung für Augen und Ohren, die seines Gleichen sucht. Das Septett holte aus seinen Blechblasinstrumenten das Ultimative heraus und meisterte die meist siebenstimmig gesetzten Arrangements mit Bravour. Zwei Stunden lang kamen die Zuhörer, die von der Ganovenbande schnell als Komplizen gewonnen werden konnten, in den Genuss eines mitreißenden Sounds, gepaart mit atemberaubendem Tempo und unglaublichem Volumen.
Bei der pikanten Bühnenshow konnte sich kaum einer das Lachen verkneifen. Der berüchtigte Casinobesitzer Al Wieder reist gemeinsam mit seinem Kumpan, dem Wiener Schönheitschirurgen Dr. Reinhold Bieber quer durch alle Herrenländer, um seine Sieben zusammenzusuchen: Nämlich seine tollkühnen alten Kameraden aus der Blasmusikkapellen-Mafia Computer-Hacker George Stone, den französischen Pokerprofi Christian Wieder, den Rotlichtkönig Bernhard Hollywood sowie den Mafiaboss Alexander Kreml und den aus einer Strafanstalt entlassenen Provinztenor Christo Santa Cruz.
Um ihren komplizierten Coup auszuführen, müssen die Musiker ihr Leben riskieren, aber mit ihrer angeborenen Coolness, ihrem Sex-Appeal und ihrer bestechenden Intelligenz wird das Unmögliche möglich. Die stylische Ganovenbande reist musikalisch von Österreich über Böhmen und Tschechien ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten (»Surfin USA«), unternimmt eine stürmische Seefahrt mit den Filmmelodien »Das Boot« und »Titanic« oder zaubert einen »italienischen Melodienstrauß« aus dem Reisekoffer.
Die sieben Musiker machen hingebungsvolle Blasmusik auf hohem Niveau und bei den Melodien bedienen sie sich weltweit bei den verschiedensten Stilen. Allesamt sind Profis, haben studiert und arbeiten in verschiedenen Orchestern wie an der Wiener Staatsoper oder am Wiener Raimundtheater. Mit dem »Blechhauf´n« absolvieren sie ein straffes Programm mit jährlich rund 60 Konzerten und treten in Österreich, der Schweiz und in Deutschland auf: »Eben da, wo uns die Leute verstehen.« Wer sie einmal gehört hat, kommt immer wieder. Das bestätigten auch die Besucher, die keines der drei Konzerte im k1 versäumten und mit den rund 200 Zuhörern den »Blechhauf´n«, der viel mehr ist als eine herkömmliche Blaskapelle, frenetisch feierten. Gabi Rasch