Seit fast 30 Jahren gehören die fünf Sänger und ihr Pianist zu den wenigen professionellen Vokalensembles Deutschlands, die einen internationalen Ruf besitzen. Singphoniker: Das bedeutet lebendige, im besten Sinn unterhaltende Interpretation vokaler Kammermusik auf höchstem Niveau, unbestechliche Intonation, lippensynchrone Wortdeutlichkeit und jenen perfekten Ensembleklang, dessen individuell charakterisierte Solostimmen immer in Homogenität aufgehen. All dies gehört zu den besonderen Merkmalen, welche dieses außergewöhnliche Männerstimmenensemble auszeichnen. Allein durch den Klang ihrer Stimmen gelingt es den Singphonikern, jeden Raum mit Emotionen und Atmosphäre zu füllen.
Die Romantik ist von Anfang an das zentrale Anliegen der Singphoniker gewesen. Ausgehend von den Werken Franz Schuberts tastete sich das Ensemble in beide Richtungen der Musikgeschichte, aber auch auf das Feld Europa vor. Die frühen Kompositionen etwa eines Michael Haydn und Franz Schubert waren noch ausschließlich für solistische Besetzungen gedacht, jedoch keineswegs im heutigen Sinne großer solistisch, individuell sich abgrenzender und durchschlagender Opernstimmen, sondern als fein differenzierter und mischungsfähiger Gesang von Solisten unter der Maxime gemeinsamer kammermusikalischer Gestaltung und mit, von der Literatur vorgegebenem und dem »egoistisch« Sängerischen übergeordnetem Ausdrucksgebaren. Die Interpreten waren oft im musikalisch und stimmlich gebildeten Freundeskreis der Komponisten zuhause. Der Komponist war daher an der Interpretation oft selbst beteiligt. Auf gleichberechtigtem Niveau und von Freundschaft geprägtem gegenseitigem Respekt, wurde ohne Dirigent gemeinsam musiziert, am ehesten vergleichbar einem Streichquartett.
Mit der Emanzipation des Bürgertums und der Entstehung einer Chorbewegung – aus Lust am gemeinsamen Singen im großen gesellschaftlichen Verbund-Chor aus ambitionierten Laiensängern unter der Leitung eines Dirigenten – schufen namhafte Komponisten Werke, die dieser Besetzung Rechnung trugen. Dies gipfelte schließlich in bis zu sechzehnstimmigen, fast symphonischen A-cappella-Kompositionen von Max Reger und Richard Strauss.