Versiert an einer Vielzahl von Instrumenten und mit sichtlicher Freude am ausgelassenen Spiel, entführten Daniel Faranna, Thomas Lamprecht, Jan Langer, Markus Prieht sowie Veronika Egger das Publikum dabei in ihre ganz eigene Welt, wo der »Kneidlsteahler« (Knödeldieb) »A poor af die Löffel« kriegt und die »Polka vom Schorsch« erklingt, wenn es heißt »In die Berg bin i gearn«, auch wenn dort der unheimliche Tatzlwurm haust.
So schräg und eigenwillig die Texte, so ungewöhnlich und spannend waren auch die Arrangements der meist selbst komponierten Lieder und Instrumentalstücke. Trotz aller Experimentierfreudigkeit und stilistischen Eskapaden klang auch hier alles verblüffend harmonisch und wunderbar flüssig, folgten auf betont ruhige Passagen häufig exakt inszenierte, wilddramatische Ausbrüche. Bei soviel Können und Spielfreude kam auch der Humor nicht zu kurz, Frontmann Markus Prieht hatte neben der launigen Übersetzung der Texte auch viele amüsante Geschichten über die Südtiroler und ihre Vorliebe für Knödel parat.
Es war ein Konzert der Extraklasse, und wer nicht dabei sein konnte, könnte sich das Album »Bachblüten und Pestizide« der Band besorgen und natürlich hoffen, dass die fünf sympathischen Vollblutmusiker bald wieder den Weg übers Gebirge ins NUTS finden, vorbei am Tatzlwurm und gestärkt mit ein paar Knödeln. Marietta Heel