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Eva Petzenhauser und Stefan Wählt begeisterten mit ihrem Programm »Montag Ruhetag«. (Foto: Mix)

»Montag Ruhetag«

Das niederbayerische Duo »Petzenhauser & Wählt« besteht aus Eva Petzenhauser, einst »Conny und die Sonntagsfahrer«, und Stefan Wählt, einst »Da Bertl und I«. Die beiden ergänzen sich seit 2016 perfekt und haben nun mit ihrem zweiten Kabarett-Programm »Montag Ruhetag« das Publikum im Traunreuter k1 begeistert. Mit ihren Alltagsbeobachtungen sorgten sie für manche Lachträne in den Augen der Besucher.


»Da Montag is a Dog, den koana braucht und koana mog« – mit diesem Lied begannen die beiden Kabarettisten den überaus amüsanten Abend und sprachen damit sicherlich so manchem Besucher aus dem Herzen. Dass die Wirtshauskultur und auch die schönen alten Stammtische langsam aussterben, zeigten sie mit ihrer Geschichte vom »Stammtisch 2000 plus«, bei dem nur noch veganes Essen und Wasser auf den Tisch kommen.

Eva Petzenhauser und Stefan Wählt haben aber noch ganz andere Themen auf dem Schirm und ließen die begeisterten Zuhörer an ihren Überlegungen zum Leben an sich und zu den Unterschieden zwischen Männern und Frauen teilhaben. Da ist zum Beispiel das Problem der Partnersuche: Eva Petzenhauser stellte fest, dass die Suche nach einem passenden Partner im Alter von 30 plus dem Anstehen in der Kantine ähnelt – man geht mit seinem leeren Tablett die Reihe entlang und denkt sich kurz vor der Kasse: »Irgendwas muss ich jetzt noch schnell nehmen.« Stefan Wählt erklärte dagegen, wie die Partnersuche mit über 50 – ebenfalls wie in der Kantinenschlange – aussieht: Man geht mit seinem Tablett die Reihe entlang und schaut, ob noch irgendwas übrig ist.

Wie unterschiedlich Mann und Frau ein und dasselbe Ereignis beurteilen können, zeigten die beiden mit der Beschreibung einer Hochzeit. Während sie alles nur in Rosa sieht und vom schönsten Tag im Leben schwärmt, erinnert er sich daran, was alles schief läuft. Überhaupt: »Mei Hochzeitstag war ja ganz schee, aber erst der Tag, an dem i mein neien Rasenmäherbulldog kriagt hob …«.

Im Zusammenleben der Geschlechter gibt es viele Hürden. So müsse »Mann« oft erahnen, was die Frau eigentlich will, und werde dann geschimpft, wenn er es nicht errät. Von einer unerfreulichen Erfahrung erzählte Stefan Wählt: Als er am Geldautomaten stand und die Geheimnummer für das gemeinsame Konto nicht mehr wusste, rief er kurzerhand seine Gattin an. Die gab ihm den Hinweis »ganz einfach, Tag und Monat unserer Hochzeit«. Er kam dann ohne Geld nach Hause und erzählte ihr, der Automat sei leer gewesen. Aufregen könne er sich auch über die neuen IBAN, die »irrsinnig brutal arschlangen Nummern«, die man für Überweisungen braucht.

Nach Wählts Erfahrung gibt es übrigens genau drei Scheidungsgründe für Paare: Entweder er geht fremd oder sie geht fremd oder beide versuchen miteinander ein Ikea-Regal aufzubauen. Das bedeute in den meisten Fällen »schwedischen Krieg«. Außerdem: »Beim Aufspüren von männlichen Unzulänglichkeiten sind Frauen besser als jedes Trüffelschwein.« So ärgert es den Kabarettisten beispielsweise, dass er immer wieder ermahnt wird: »Wenn i sog, i reparier den Zaun, dann mach i des aa, do muass sie mi ned jeds Jahr dran erinnern.«

Ganz im Trend sei ja seit einigen Jahren, dass man alles selber macht, und im Baumarkt findet »Mann« dafür alles – nur leider keine Beratung. Stefan Wählt war deshalb überzeugt, dass die »Latzhoserten Schraubschlüsselsortierer« im Baumarkt in ihrer Kindheit beim Versteckspiel immer gewonnen haben. Das sei anscheinend Grundvoraussetzung für eine Bewerbung für diesen Job.

Mit vielen weiteren Geschichten und witzigen Liedern begeisterten Eva Petzenhauser und Stefan Wählt die das Publikum im voll besetzten k1-Saal. Pia Mix

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