Eine Illusion, wie sich bald herausstellte, doch die Liebe zur Musik ist geblieben. Und hat die Band, wenn auch mit Unterbrechungen und wechselnden Besetzungen, von 1977 bis heute am Leben erhalten. Wobei man schon 1982 Preisträger der Deutschen Phono-Akademie war, es 1995 den Preis für Songpoeten der Hanns-Seidel-Stiftung gab und das zwischenzeitlich erschaffene Mystical »Bayerische Rauhnacht« 2004 sogar den deutschen Rock- und Pop-Preis in der Kategorie Musical erhielt.
Nun standen sie wieder einmal auf der Bühne, und all die unvergessenen Lieder wie »Leit, schaugt’s ma in’s G’sicht««, »Die Ballade von den Kirchseeoner Fröschen«, »Der Mensch geht vor«, »S is’ Winter word’n« oder »Drachen« und wie sie alle heißen, wurden wieder mit Leben erfüllt. Meist Balladen voller Schwung und kluger, mitreißender Texte, die unter die Haut gehen und mit denen man sich identifizieren kann. Längere Ansagen oder gar Erklärungen zu den einzelnen Liedern gab es dabei kaum. Nur bei »Irish Whiskey« erfuhr man, dass das Lied einem irischen Freund gewidmet sei, der nach dem sogenannten »Blutsonntag« in der nordirischen Stadt Derry, bei dem 13 Demonstranten von britischen Fallschirmjägern erschossen wurden, Trost im Alkohol gesucht habe.
Neben Mastermind Günther Lohmeier agierten dabei langjährige Weggefährten der Band. So hatte Franz Meier-Dini, der schon ein halbes Jahr nach der Gründung zur Band gestoßen war und bis 1985 zur festen Besetzung gehörte, den Bass übernommen. Als Schlagzeuger und Perkussionist fungierte Stevie Moses, der als Tontechniker bereits in den 80er Jahren in der Band aktiv war, und Rudi Baumann, der seit über 40 Jahren in diversen Bands und Formationen mit Günther Lohmeier musiziert, vertrat den erkrankten Hans Reupold jun. an Gitarre und Gesang. Vier klasse Musiker, die mit sichtlichem Vergnügen ans Werk gingen und »Schariwari« zur Freude des Publikums hoffentlich noch lange am Leben erhalten werden. Wolfgang Schweiger