Das schrieb »Spiegel online« anlässlich des Todes von Peter Alexander am 12. Februar 2011, der wie kein anderer als Schauspieler, Schlagersänger und Showmaster die deutsch-österreichische Fernsehlandschaft der 60er und 70er Jahre geprägt hat. Denkt man heute an diesen einzigartigen Künstler, der allein in Deutschland 45 Millionen Tonträger verkauft hat, denkt man vermutlich sofort an seine Paraderolle als verliebter Oberkellner Leopold in der Filmkomödie »Im weißen Rössl« (1960), seinem wohl größten Erfolg. Nur folgerichtig also, dass der österreichische Sänger und Moderator Peter Grimberg seine Hommage an sein Idol im »Weißen Rössl« angesiedelt hat, mit ihm selbst in der Rolle des Peter Alexander.
Eine Rolle, die er sowohl gesanglich als auch mit Wiener Charme bestens ausfüllt und so auf Anhieb gute Laune verbreitet. Nur nicht bei der attraktiven Wirtin Mariandl (Rebecca Williams), auf die er ein Auge geworfen hat. Dabei weiß er genau, was ihr fehlt: »Ein Mann, der Dir keine Märchen erzählt.« Doch für Mariandl ist er nur ein Mitarbeiter, der zudem die Gäste vernachlässigt. Speziell den soeben angekommenen Stammgast Dr. Schiefer (Dieter Grimberg), dessen Avancen der Wirtin nicht unwillkommen sind. Kellner-Kollege Heinz (Horst Freckmann) und Zimmermädchen Vera (Katrin Claßen) versuchen zwar, Peter aufzumuntern (»Frauen wollen erobert werden!«), doch mit wenig Erfolg. Hinzukommt ein ungehobelter Tourist (Luis Berger) samt Schwester (ebenfalls Katrin Claßen) und schafft neue Unruhe. So geht es bald schon drunter und drüber am idyllischen Wolfgangsee.
Angelegt im Stil einer Fernseh-Revue, dient die Handlung dabei nur, dem sechsköpfigen Ensemble Gelegenheit zu geben, zwei Dutzend Lieder solistisch oder mehrstimmig im Halbplayback vorzutragen, garniert mit komödiantischen Einlagen. So glänzt Horst Freckmann zwischendurch mit Gedichten von Heinz Erhardt (»Die Made«), schmettert Zimmermädchen Vera wie einst Trude Herr »Ich will keine Schokolade – Ich will lieber einen Mann« und Tourist Sigismund fragt sich, warum er so schön ist. Lieder, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben, vor allem dann, wenn sie derart temperamentvoll präsentiert werden.
Für ganz große Gefühle sorgt auch Rebecca Williams mit Caterina Valentes »Ganz Paris träumt von der Liebe«, und wenn Peter Grimberg gegen Ende der Show das Lied von der kleinen Kneipe anstimmt, gerät wohl jeder im Saal ins Träumen. Kurzum, eine Show, die zu einer Reise in die eigene Vergangenheit einlud und die Zuschauer im vollbesetzten Saal des Traunreuter k1 sichtlich voll und ganz zufriedenstellte. Wolfgang Schweiger