Die künstlerische Qualität will der aus der Taufe gehobene, interdisziplinäre Beirat mit abwechslungsreichen Ausstellungen und einem neuen Konzept für die Städtische Galerie Altes Feuerhaus sichern. Der »Akademie Klub – Verein der Freunde der Kunstakademie Bad Reichenhall« (kurz »AK Klub) unterstützt die Begegnung und Vernetzung.
Im Zentrum stehe weiterhin das Kursprogramm, sagte Wimmer, doch die neue Strategie führe weit darüber hinaus. »Die Akademie ist Veranstalter, Ideengeber und Plattform für Kultur.« Das neue Logo, zu dem auch verwandte Logos für den »AK Klub« und die Galerie gehören, greift im Ziegelrot des senkrechten Balkens im »K« die Tradition auf.
Mit den Veranstaltungsreihen »Kunst &...« werde der Bevölkerung, den Besuchern und Gästen von Bad Reichenhall und nicht zuletzt den Kursteilnehmern ein breites Spektrum an Aktivitäten geboten, unter anderem zwölf Filmeabende unter dem Motto »Kunst & Leben« und sechs Vorträge unter dem Motto »Kunst & Reden«. Am Mittwoch, 14. November, um 19.30 Uhr spricht der Direktor des Buchheim Museums, Daniel J. Schreiber, im Akademie-Medienraum über den »Überlebensvorteil Malerei«.
In Kooperation mit der Bad Reichenhaller Philharmonie wird laut deren Vorsitzendem Harald Labbow der »Philharmonische Salon« mit dem neuen Namen »Reichenhaller Resonanz« fortgeführt. Prominente Gesprächspartner – angefragt wird der neue Bayerische Kultusminister – diskutieren hier mit den Gästen über den Wert von Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft.
Dem Zusammenhang von Kunst und Essen widmet sich nach einer erfolgreichen »Eat Art«-Performance Ende November 2017 mit zwei Wiener Künstlern eine neue Kooperation mit der Steigenberger Akademie und der Universität Salzburg mit ihrem Studiengang »Gastrosophie«.
In Zusammenarbeit mit der BGLT, »Creative Alps« und dem Berg-Kulturbüro in Ramsau ist eine »Alpine Spring Academy« geplant, die sich künstlerisch mit dem alpinen Raum beschäftigt. Auch mit der Bayerischen Architektenkammer vernetzt sich die Akademie, etwa in einem Kurs von Mischa Kuball, in dem der Stadtraum von Bad Reichenhall erkundet wird.
Bei den Malsälen will die Akademie einmal im Jahr Böden und Wandbereiche erneuern im Sinne einer »Atmosphäre der Offenheit und Freiheit«. Bis Jahresende werden überall Tageslichtröhren eingesetzt. Kostenfreies W-Lan gibt es inzwischen überall im Haus. Eine kleine Bibliothek mit Monografien und Sammlungs- sowie Ausstellungskatalogen lädt zum Schmökern ein. Bei den Lebensmitteln und Getränken stellte die Einrichtung das Angebot auf bio und regional um und verzichtet wo möglich auf Plastik und sonstige Schadstoffe.
Anders unterteilt wurde das Programm mit seinen 141 Kursen. Nach wie vor gibt es Meisterkurse für Fortgeschrittene und für jeden offene Akademiekurse. Dazu kommen Grundlagenkurse, die die technische Seite betonen, und Spezialkurse, darunter eine Kunstreise nach Mexiko-Stadt.
Alte Techniken wie die Hinterglasmalerei werden in zwei Kursen auf moderne Art genutzt und vermittelt. Eine ganz neue Richtung im Programm ist der Bereich »Graphic Novel«. Die Schwarzweiß-Comics, die im Kurs von Line Hoven entstanden sind, werden im August im Modehaus Juhasz ausgestellt, laut Wimmer der Auftakt zu einer weiteren Zusammenarbeit.
Angesichts der einzigartigen Umgebung der Akademie, die mit der Natur und der Urbanität einen Dreiklang bildet, ist auch das Thema »Natur und Kunst« ein Programmschwerpunkt. Der am Chiemsee lebende, berühmte Land-Art-Künstler Nils Udo bietet mit Hubert Grassl von den Staatsforsten wieder ein Land Art Projekt an. Der Bergfotograf und Bergsteiger Olaf Unverzart lehrt künstlerische Naturfotografie. Und mit Richard Allgaier, dessen Kurs von den Stadtwerken unterstützt wird, kann man auf einer Hütte bei Bad Reichenhall Holzskulpturen kreieren. Veronika Mergenthal