Dass Buchner dabei zu fast jedem der Lieder eine Anekdote oder Geschichte parat hat, sich Lustiges mit Nachdenklichem mischt, gehört bei seinen Auftritten quasi »zum guten Ton«. Nie hat er bloß ein Konzert abgeliefert, schon immer ging es ihm um mehr. Ums Zusammenhalten, die Umwelt schützen, bodenständig bleiben. So gab er zum Lied »Telefon« preis, dass er kein Handy besitzt und auch kein Freund des Internets ist und nahm mit »Industriegebiet« den Flächenverbrauch durch Gewerbegebiete aufs Korn.
Mit Brille und Lupe las er schließlich die komplette, extrem klein gedruckte Inhaltsliste eines sechs Jahre alten Eierlikörsandkuchens vor, der ihm einst im Flugzeug serviert worden war – als Abfallprodukt der Chemiekonzerne, wie er nach der Lektüre mutmaßte. Nur logisch, dass daraufhin das Lied »Du Depp« erklang.
Gefordert waren aber auch die Zuschauer, die unter Buchners Anleitung rhythmisches Fingerschnipsen oder »Daumen-Yoga« üben durften. Dazu trug er ein Gedicht über das angemessene Tempo für das Wegtrinken seiner Weinvorräte vor und präsentierte auch Neues wie etwa ein Instrumentalstück, das er für Josef Vilsmaiers Film »Bayern – sagenhaft« komponiert hat. Mit den Liedern »Rote Haar« und »Lang scho nimmer g'sehn« ging das wunderbar harmonische und doch abwechslungsreiche Konzert dann in die Endrunde, entsprechend stürmisch geriet der Schlussapplaus. Wolfgang Schweiger