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Mit viel Schmackes und Spielfreude präsentierten »The YP’s« im Traunsteiner Cafe Tres ihre »Hits aus zwei Jahrtausenden«. (Foto: Heigl)

Hits aus zwei Jahrtausenden

Wow! Das ist ja schon mehr als die halbe Miete, wenn eine Band über zwei so beeindruckend stimmgewaltige Frontleute wie Hanna Kurz und Roland Sternkopf verfügt.


Und wenn sich dazu – wie im Fall von »The YP’s« – noch so famose Sidemen wie Ludwig Roßmeier (Gesang, Keyboards, Gitarre), Werner Bornschlegl (Gesang, Bass) und Stefan Szoldatits (Drums) gesellen, dann kann ja eigentlich schon gar nichts mehr schiefgehen. Tat es auch nicht bei ihrem Auftritt im Traunsteiner Tres – ganz im Gegenteil. Die grundsympathische und bestens eingespielte Truppe lieferte bei der Andrea einen fulminanten Gig ab, beginnend und endend mit (laut Ansage) Songs aus diesem Jahrtausend (Amy Winehouse und The White Stripes). Dazwischen gab’s tüchtig was auf die Ohren, für die Tanzbeine und fürs Sentiment der Rock-, Pop- und Funk-sozialisierten Generation, die mittlerweile auch schon rüstig in Richtung Rentnerdasein schreitet, mit Songs aus dem letzten Jahrtausend, also von den Stones, James Brown, Santana, Julie Driscoll, Toto, Tina Turner oder The Police, deren unverwüstliche Hits aber auch die im Tres ebenso zahlreich vertretenen Jüngeren – sagen wir es ruhig: also die um die Dreißig- bis Vierzigjährigen – nach wie vor vom Hocker reißen.

Noch dazu, wenn sie dermaßen mit Schmackes, überbordender Spielfreude und handwerklicher Virtuosität über die Rampe geschleudert werden wie von »The YP’s«.

Die fünfköpfige Truppe bot ja nicht einfach nur 1-zu-1-Versionen des stimmig ausgewählten Hitmaterials, sondern sie gab den Songs jeweils eine ganz eigene Prägung. Da spielten sich Hanna Kurz und Roland Sternkopf stimmlich schon mal die Bälle zu, übernahm sie zum Beispiel bei einem Police-Song den Leadgesang. Joe Cocker überließ sie dann aber doch lieber ihrem Kollegen, der diesen stimmlich und gestisch dermaßen authentisch rüberbrachte, dass dem Publikum schier die Luft wegblieb. Darüber hinaus glänzte Roland Sternkopf mit seinem virtuosen Gitarrenspiel, genussvoll zelebriert u. a. in einer absolut überzeugenden Version des Stones-Hammers »Sympathy for the Devil«, während Hanna Kurz bei einigen Stücken auch ihre Fingerfertigkeit am Keyboard demonstrieren konnte.

Kurz und gut: Ein fantastischer Abend im Tres, dem letztlich nur die Macht der vorgerückten Stunde Einhalt gebot. Das begeisterte Publikum hätte die Musiker am liebsten gar nicht mehr von der Bühne gelassen, wurde aber dann von der Band mit einem guten Rat aus dem letzten Jahrtausend vertröstet: Always look at the bright Side of Life. Hei.

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