Mit einem furiosen Konzert eröffneten die »Quadrophoniker« bei der Auftaktveranstaltung im Siegsdorfer Festsaal den »Kunst- und Kulturgenuss in Bergen und Siegsdorf«, der vom 11. bis zum 23. September wieder mit den verschiedensten Konzerten, Ausstellungen, Lesungen usw. die Vielfalt der Kulturschaffenden in den beiden Gemeinden widerspiegeln wird.
Die »Quadrophoniker + +«, wie sich die sechs Herren in ihren humorvollen und meist gereimten Ansagen selber definieren, boten dem zahlreichen Publikum im Siegsdorfer Festsaal ein Feuerwerk von Liedern und Melodien im Stil der »Comedian Harmonists« mit überschäumender Komik, die das hohe gesangliche Niveau auf das vergnüglichste umrahmte.
»Schön, nach langer Zeit endlich wieder einmal »Daheim« im Siegsdorfer Festsaal auftreten zu können« freute sich Dirk Wnendt zu Beginn des Abends und verwies auf die Schwierigkeiten der Zeit mit Corona, Krieg, Klimawandel und Inflations-Teuerungen, konnte unter dem Applaus der Gäste aber auch feststellen: »Wir haben die Nase voll und machen jetzt Konzert«. Ein Konzert mit Texten und Liedern über die »wirklichen Probleme« des Lebens«. Nämlich vom komplizierten Verhältnis von Mann und Frau, aber auch von der Vielfalt der Spezies Mann mit all seinen Stärken und Schwächen, die besonders beim Lied »Männer« deutlich wurden.
Bei Klassikern wie »Ich wollt ich wär ein Huhn«, oder »Wochenend und Sonnenschein« vereinte sich das komödiantische Talent der sechs Protagonisten bestens mit ausgeprägter Sangeskunst und unterhaltsamer Poesie bei den Ansagen. Ob die »Männer« sich nun als »Herzensbrecher« oder als aufmerksamer Beobachter der »Waden des Frl. Helen« definierten, oder als Weltenbummler mit Ohrwürmern wie »Mein Onkel Bumba«, »O Donna Clara« und die »Zuckerpuppe von der Bauchtanztruppe« durch Europa reisten, ihre Vorträge wurden vom gespannt aufmerksamen Publikum stets mit begeistertem Applaus quittiert.
Die Tenöre Dirk Wnendt, Toni Morawietz und Andreas Nowak arrangieren sich bestens mit Bariton Thomas Kamm und dem tiefen Bass von Franz Wögerbauer und verabschiedeten sich mit dem phantastischen Solo »Mai-Weh« ihres grandiosen Pianisten Stefan Weißleder in die verdiente Pause.
Britta Hierstetter, die Organisatorin des »Kunst- und Kulturgenuss 2022« aus der Touristinformation Bergen nutzte die Pause, um an einige der Veranstalter das Teilnehmer-Präsent zu überreichen und konnte dazu Birgit Waser von der Bücherei Siegsdorf, den Siegsdorfer Künstler Walter Angerer d. J., den Mundartschreiber Robert Gapp aus Bergen und Siegsdorfs Bürgermeister Thomas Kamm von den »Quadrophonikern« auf der Bühne begrüßen.
Kamm rief die Besucher dazu auf, sich auf die Vielfalt der Angebote einzulassen und zahlreich die Ausstellungen und Veranstaltungen zu besuchen bevor er mit seinen »Sangesbrüdern« den zweiten Teil des Konzertes bei »Tauben vergiften im Park« mit etwas schwarzem Humor eröffnete. Ob nun die beneidenswerte Multitasking-Fähigkeit der Frauen, die meist unbegründete Eifersucht auf Grund eines Lippenstiftes im Unterbett oder die »Entsorgung der Klara in der Sahara« Thema waren, als Mann konnte man thematisch keinen »Blumentopf« gewinnen. Aber eines war zum Schluss des begeisternden Abends allen klar: »Küssen kann man nicht allein«.
Andauernder Applaus entlockte der bunten Mischung aus einem ev. Pfarrer, einem Physiotherapeuten, einem Kinderartzt, einem Bürgermeister und zwei Lehrern noch ihr Paradestück vom »Kleinen grünen Kaktus«, bevor sich zum Abschluss bei »Goodnight Sweethart« auch Pianist Stefan Weißleder unter die Sänger mischte.
Franz Krammer