Basierend auf der Erzählung »Der Nussknacker und der Mäusekönig« von E. T. A. Hoffmann und vertont von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, wurde das Werk erstmals im Dezember 1892 in Sankt Petersburg aufgeführt, in der Choreographie von Lew Iwanow und nach einem Libretto von Marius Petipa. Seitdem zählt es zu einem der populärsten Ballette, zum einen wegen seiner märchenhaften, Kinder wie Erwachsene ansprechenden Handlung, zum anderen wegen Tschaikowskys Partitur, die »eine der genialsten und brillantesten ist, die je für ein Ballett komponiert wurden«, wie ein Kritiker anmerkte.
Im Mittelpunkt der phantasievollen Geschichte über die Sehnsüchte und Ängste eines jungen Mädchens steht Klara, die am Weihnachtsabend von ihrem Onkel einen hölzernen Nussknacker geschenkt bekommt. Glücklich über ihr neues Spielzeug, legt sie sich hin und schläft ein. Doch im Traum erscheint ihr der Mäusekönig mit seinem Gefolge und sie bekommt Angst. Da erwacht auch der Nussknacker zum Leben und kämpft mit seinen Zinnsoldaten gegen das Heer des Mäusekönigs.
Mit Klaras Hilfe siegt der Nussknacker, der sich daraufhin in einen wunderschönen Prinzen verwandelt und Klara mit auf eine abenteuerliche Zauberreise ins Land der Süßigkeiten nimmt, wo sie sich auf einem festlichen Tanzball wiederfinden und ihr Tanz der Höhepunkt des Balls ist. Auch wenn die Bühne im k1 etwas zu klein schien und die Musik vom Band kam, tat dies dem Erfolg der Aufführung keinen Abbruch. Grandios choreografiert und in perfekter Harmonie mit der Musik Tschaikowskys, agierten die Tänzer/innen souverän und mit viel Esprit, allen voran so graziös wie anmutig Svetlana Lisnyak als Klara. Aber auch Vadim Lolenko als Prinz bewältigte seinen Part in einer glänzenden Mischung aus Dynamik und Verträumtheit. Nicht zu vergessen die vielen farbenfrohen Kostüme, die tollen Frisuren und die abwechslungsreichen Lichteffekte, die diese Ballettaufführung zusätzlich zu einem besonderen Erlebnis machten. Kurzum, ein zeitloses Weihnachtsabenteuer, das zum Träumen anregte und die begeisterten Besucher entsprechend froh gestimmt nachhause gehen ließ. Wolfgang Schweiger