Mit ihren hervorragenden schauspielerischen Fähigkeiten glänzen auch wieder die bewährten Protagonisten der Kleinkunstbühne, Ute und Martin Bauhofer, Karl Jobst und Georg Schupfner. Das Programm mit seinen allesamt selbst verfassten Texten und seiner einzigartigen Charme-Offensive zwischen witzigem Nonsense und geistig-humorvollem Tiefgang bot einen höchst unterhaltsamen Abend.
Schon lange genießt das »KomÜderl« einen überregional anerkannten Ruf als »Kleinkunstbühne mit Witz und Fantasie«. Dazu gehört auch das Ambiente im nur rund 60 Zuschauer fassenden ehemaligen Lagerraum »Ritterstüberl« der Metzgerei Jobst. Wieder hat das Quartett auch die Heraus-forderung eines angemessenen »Bühnenbildes« auf der zwei Quadratmeter großen »Bühne« gemeistert. Mit wenigen Utensilien gelingt es dem Quartett immer wieder, den atmosphärischen Rahmen für die Handlung herbeizuzaubern. Auch die »Kostüme« setzen mit wenigen Mitteln die passenden Akzente. Herausgekommen ist eine Mischung aus Kabarett, Comedy, Slapstick, ein bisschen Klamauk, Zeitge-schichte aus Übersee und dem Rest der Welt sowie Gesang.
Die Handlung selbst ist als bunt gemixter Fernsehabend konzipiert. Da gibt es Beiträge vom Wetterfrosch, dem Literarischen Quartett zu Dritt, der Werbung, Programmvorschauen, Serien sowie Nachrichten von heute und der Zukunft. Auch Außenbeiträge von »Oben auf dem Berg« und dem alten Rom sowie ein Schuss Erotik fehlen nicht. Sogar das Publikum war mit Hinweisschildern eingebunden. Besonders gut kamen bei den Premierengästen im ausverkauften Haus die Nachrichten aus Übersee an. So hatte ein österrei-chischer Touristiker in seiner Reportage die Lacher auf seiner Seite, als er von der Zukunft des Chiemseeufers als »Chiemsee-Event-Meile« mit Sahara-Sand, Hundebad, Nacktstrand und 15 000 Parkplätzen berichtete. Das Lied »Oh Übersee, du geiles Dorf vom Blumendorf zum Promidorf« passte dazu perfekt.
Die Lachmuskeln strapazierte auch das amouröse Abenteuer der Sennerin »Stasi« mit Ignaz Rammelmeier auf der Alm, das von einem Jagdaufseher auf der Suche nach einem Wilderer gestört wurde. Klarheit über den Todesschützen brachte am Ende nur das Testament des getöteten Hirsches. Die Stimmung im kleinen Theater erreichte beim Bericht aus dem alten Rom ihren Höhepunkt, als sich Verräter Brutus, alias Karl Jobst, als halbnackte Sexbombe dem müden Cäsar näherte. Zu toppen war das nur noch durch ein mit viel Herzblut vorgetragenes Loblied auf das geliebte Übersee als Schlusspunkt des Abends.
Zu sehen ist »TV-Kom Üderl-reloaded« noch bis zum 10. März, und zwar immer donnerstags, freitags und samstags um 19.56 Uhr. Nur für die Vorstellungen im März gibt es noch Restkarten in der Metzgerei Jobst in Übersee. Bärbel vom Dorp