Christoph Fälbl zeigt in seinem dritten Soloprogramm sehr eindrucksvoll, wie es dem Vater eines Sohnes und einer Tochter ergehen kann. Los geht es mit der Szene, als seine 22-jährige Tochter zuhause auszieht und künftig weit, weit weg »ganz am anderen Ende der Stadt« wohnen wird mit ihrem Freund, »wie heißt der doch gleich wieder? Ach ja: Trottel!«. Angesichts der Tatsache, dass beide Kinder nun erwachsen und aus dem Haus sind, erinnert sich der Kabarettist an so manches Erlebnis mit ihnen, an viel Freud aber auch mindestens an genausoviel Leid.
Wer kann ihn da nicht verstehen, wenn er meint: »Als der Bub zwei Jahre war, hätt ich ihn auffressen können, so lieb war er. Zehn Jahre später hab ich mir gedacht, hätt ich es damals nur getan.« Seine leidvollen Erfahrungen mit dem Wickeln der Kinder – »Babys sind ja nicht selbsterklärend wie beispielsweise ein I-Phone«, mit Einschlafritualen, dem Zubereiten einer Mahlzeit für die Kleinen oder dem Zwang, ständig ein gutes Vorbild abgeben zu müssen, spielt er sehr realistisch und erntet dafür so manchen verständnisvollen Lacher oder auch Seufzer aus den Reihen des Publikums.
Schließlich wird dem gestressten Vater dann aber klar, dass er nun nach dem Auszug der Kinder endlich frei ist und tun und lassen kann, was er will. Er kann statt der »Familienkutsche« endlich einen Sportwagen kaufen und aus dem Kinderzimmer ein Spielzimmer mit Flipper und Pokertisch machen. Doch zu früh gefreut: ein Anruf wirft alles über den Haufen, er erfährt, dass er noch einmal Papa wird. Ein arger Albtraum, in dem er selber schwanger ist und das Baby zur Welt bringen muss, macht ihm zu schaffen, ehe er dann doch einsieht, dass ein weiteres Kind auch ein Segen sein kann. Er freut sich schon richtig drauf, noch einmal Papa zu werden, und malt sich aus, dass er diesmal alles besser machen wird, »weil i kenn mi ja eh aus«. Bleibt nur noch ein letztes Problem: »Wie sag ich’s meiner Frau?«
Christoph Fälbl, ein geborener Wiener, trat als Schauspieler in mehreren österreichischen Serien auf wie »Kaisermühlen Blues«, »Tohuwabohu«, den »Kranken Schwestern«, »Dolce Vita« und bei »Mitten im 8ten«. Mit Wolfgang Ambros wirkte er darüber hinaus viele Male im »Watzmann« mit. In Traunreut und Umgebung scheint er allerdings nicht so bekannt zu sein, da nur eine ganz kleine Schar zu seinem Auftritt im k1 kam. Die, die da waren, haben den Abend jedoch genossen und herzhaft über seine Geschichten wie aus dem richtigen Leben gelacht. Pia Mix