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Ernst (Diyar Ilhan, r.) hat Mist gebaut. Hat Julian (Ben Münchow) ihn dazu angestiftet? (Foto ZDF/Frank Dicks) Foto: ZDF und Frank Dicks / [M] FeedMe

Die Chance seines Lebens

Die neue Comedy-Serie »Like a Loser« mit Ben Münchow in der Hauptrolle startet heute Abend um 21.45 Uhr auf ZDFneo.

Er spielt darin einen Musiker, dessen Leben gerade auf den Kopf gestellt wurde. Frisch aus seiner Band geflogen, muss er pleite und ohne Job wieder zu seiner Mutter Dagmar aufs Land ziehen. Jetzt sitzt er mit 30 Jahren in seinem alten Kinderzimmer fest. Und seine Jugendliebe Marie (Tinka Fürst) hat eine Kinderüberraschung der besonderen Art für ihn parat: Sie haben einen gemeinsamen Sohn: Ernst ist schon 15 Jahre alt.

Schlagartig Vater werden, wenn man sich selbst alles andere als erwachsen nennen kann? Darauf hat Julian so gar keine Lust. Doch nachdem er den Jungen kennengelernt hat, will er sich seiner Verantwortung stellen. Und langsam erkennt er: Als Vater kein Versager zu sein, ist die größte Chance seines Lebens.

Ben Münchow, 1990 in Dachau geboren, ist der Sohn des Schauspielers und Synchronsprechers Torsten Münchow, der zeitweise in Tittmoning gewohnt und 2005 zusammen mit Stefan Feiler die jährlich wiederkehrenden Salzach-Festspiele in Laufen begründet hat. Hier sammelte Ben in Stücken wie »Was ihr wollt« (2007) oder »Jedermann – THE KING« (2008) unter der Regie seines Vaters erste Erfahrungen als Schauspieler. Erste Aufmerksamkeit erhielt er durch seine Rolle im Jugendkinofilm »Rock It!« (2010), seine erste Hauptrolle spielte er im TATORT »Feuerteufel« (2013). Eine weitere Hauptrolle folgte im Kinofilm »Rockabilly Requiem«, für die er 2016 mit dem Max-Ophüls-Preis als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet wurde.

Anlässlich der heutigen Premiere hat unser freier Mitarbeiter Wolfgang Schweiger dem Schauspieler einige Fragen gestellt:

Was hat Sie an der Rolle des Julian gereizt?

Ben Münchow: Bereits als ich die Drehbücher das erste Mal gelesen habe, wollte ich Julian spielen. Seine treudoofe, naive und doch charmante Art haben mich gereizt. Auch, dass er einfach alles aus Versehen komplett gegen die Wand fährt, ohne überhaupt zu begreifen, wie ihm geschieht. Ohne jedwede Verantwortung zu übernehmen, stellt er sich den schrägsten Situationen mit einer Ignoranz, die ich urkomisch fand und immer noch finde. Die Temperatur der Serie und der Humor sind wirklich selten und ich habe das vorher so noch nicht so oft gelesen, geschweige denn im deutschen Fernsehen gesehen.

Welche Interessen/Hobbys haben Sie, wenn Sie nicht drehen?

Wenn ich nicht drehe, liebe ich es, mit meinen beiden besten Freunden aus Tittmoning die Welt zu bereisen. Wir machen alle zwei Jahre eine große Reise, unternehmen aber auch jedes Jahr mehrere kleinere Trips, um einfach mal abzuschalten. Ein sehr großes Hobby von mir war schon immer die Fotografie. Während der Corona-Pandemie habe ich mir eine analoge Kamera gekauft, vorher habe ich nur digital fotografiert, und habe mir Tipps von dem Fotografen Ben Bernschneider geholt, der sowas wie mein Mentor in der analogen Fotografie wurde – und habe angefangen, Menschen und Situationen während der Pandemie zu fotografieren und die Fotos danach selber zu entwickeln. Hätte ich gewusst, wie teuer dieses Hobby ist, hätte ich mir das zweimal überlegt.

Was für Erinnerungen haben Sie an Ihre Schul- und Jugendzeit in Tittmoning und Burghausen? Wie hat diese Zeit Sie geprägt?

Ich muss wirklich sagen, dass, obwohl ich in Dachau geboren wurde, Tittmoning meine Heimat geworden ist und ich dort auch nach dem Abitur, obwohl ich in Hamburg und Berlin gelebt habe, einen Großteil meiner freien Zeit verbracht habe. Im September letzten Jahres habe ich mich sogar dazu entschlossen, wieder zurück in meine Heimat zu ziehen. Ich brauche neben dem spannenden, aber eben hektischen Leben in der Schauspielerei und das dadurch gegebene viele Reisen einen Ruhepol.

Und ich habe gemerkt, dass es egal ist, wo ich wohne, also warum nicht da wohnen, wo mein Herz aufgeht – und nebenbei auch noch meine liebsten, besten und langjährigsten Freunde in Tittmoning oder Umgebung leben. Also kann man wohl sagen, dass die Erinnerungen an meine Zeit in Burghausen und Umgebung wirklich wunderschön waren, zumal man sagen muss, dass meine damalige Biologie-Lehrerin, Frau Müller, mich überredet hat, in einem Schulstück mitzuspielen, was wohl meinen Weg zur professionellen Schauspielerei erheblich geprägt hat. Wir sind noch heute in Kontakt und ich bin ihr wirklich dankbar für diesen liebevollen Arschtritt.

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