Seit 1983, also seit nunmehr 32 Jahren, arbeiten Ingrid Bauer, Ingrid Blüml, Gisa Bayreuther, Heidi Machatschek-Flieher, Anna Maria Meixner, Gerti Richter und Margareta Thiel im Regelfall einmal wöchentlich gemeinsam. So trafen und treffen sie sich, genossen und genießen die mitgebrachten Leckerbissen, gerieten früher und geraten noch heute in Gesprächen über die verschiedensten Probleme schnell in interessante Diskussionen, beginnen zu malen und tauschen sich über ihr Malen aus. Sie fühlen sich wohl in ihrer Gruppe. Und dies ist sehr gewinnbringend für ihre künstlerische Arbeit.
32 Jahre, bewundernswert, sind das doch ganz grob hochgerechnet weit mehr als 1000 gemeinsame Maltreffs. Es ist sicherlich eine Seltenheit, dass eine Gruppe über so viele Jahre konstant zusammenarbeitet. Jede der sieben Malerinnen ist sich selbst in diesen Jahren treu geblieben, hat versucht, in all der Gemeinsamkeit ihren eigenen Weg zu gehen, Entwicklungen und Veränderungen wurden mitgetragen und toleriert.
Die Schwerpunkte in den Arbeiten der einzelnen Malerinnen sind unterschiedlich gelagert. Es gibt immer wieder ein sich Annähern und ein sich Entfernen voneinander, aber es zeigen sich auch eindeutige Überschneidungen und Verknüpfungen unter ihnen.
Bei Ingrid Bauer und Anna Maria Meixner stehen sicherlich die emotionale Auseinandersetzung mit der Farbe und ein gestischer Habitus ihrer Malweise im Vordergrund. Die Gegenständlichkeit tritt dabei oft in den Hintergrund; um aber landschaftliche oder figürliche Inhalte zu konkretisieren, verdichten und verstärken sich formgebende Merkmale. Gisa Beyreuther bringt jedes Jahr von ihrer Afrikareise zahlreiche Skizzen und Eindrücke mit, die sie dann in farbintensiven Bildern verarbeitet, als Farbradierungen oder in Acrylmalerei. Ihr Anliegen ist es, Strukturen und Rhythmen der Natur wiederzugeben.
Auch bei Ingrid Blüml hat die Zeichnung für die Entwicklung ihrer Bilder eine wichtige Bedeutung. Der Mensch im Raum und in der Gesellschaft einerseits, Stimmungen und persönliche Empfindungen andererseits sind die Themen ihrer Bilder. Ihre Arbeiten sind wohl die gegenständlichsten, Akzente der Vereinfachung und Reduzierung werden aber auch deutlich erkennbar eingesetzt.
Aus der Reduzierung heraus, aus dem Wenigen gestaltet Heidi Machatschek-Flieher ihre Bilder. Aus zufälligen Formen und Liniengruppierungen auf dem meist stark farbigen Untergrund entstehen ihre Landschaften und Stadtansichten. Die Arbeiten sind von starken Spannungsverhältnissen der Farben zueinander geprägt, wobei die Farbe Rot zurzeit einen besonderen Stellenwert einnimmt.
Bei Gerti Richter konkretisieren sich die Inhalte oft erst während des Arbeitsprozesses. Aber auch Vorhaben und Ideen werden zu Themen ihrer Arbeiten. Immer wieder sind es eher stark abstrahierte Landschaften, die sie interessieren, in klaren Farb- und einfachen Formkontrasten. Ein immer wiederkehrendes Motiv in ihren Arbeiten ist die Schnecke. Sie steht für Entschleunigung.
Margareta Thiel porträtierte schon als Schülerin ihre Lehrer. Immer noch ist die Zeichnung ihre Leidenschaft. Sie zeichnet gerne schnell, skizzenhafte Ergebnisse entstehen mit oft karrikaturhaften Zügen. Sie arbeitet mit vielen Malschichten, beschäftigte sich in der letzten Zeit mit dem ThemaTanz. Sie möchte unter der Oberfläche Liegendes zum Vorschein bringen, als Botschaft erkennen und es für den Betrachter gestalterisch entschlüsseln.
Die Ausstellung dauert vom morgigen Samstag bis Samstag 15. März und ist werktags von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Herbert Stahl