Das »Klezmer Connection Trio« bot mit seinem Programm »Meschugge 2.0« beim Teisendorfer Kulturverein in der Aula der Grund- und Mittelschule beschwingte Musik aus dem Salzburger Land.
Der Vorsitzende des Teisendorfer Kulturvereins, Bernhard Glück, freute sich, dass das Konzert nach etlichen Absagen wegen Corona endlich stattfinden konnte. Der launige Titel des Programms »Meschugge 2.0« versprach von vorneherein ein buntes abendliches Programm einer musikalischen, jiddischen Weltreise von New York bis zur Ukraine. Was folgte, war ein Dutzend abwechslungsreicher Musikstücke von modern bis klassisch unter der meist dominant aufspielenden Klarinette von Jörg Winkler, der die jeweiligen Stücke ausführlich mit Witz kommentierte und historisch einordnete.
Beschwingt und sinnenfroh gespielt wurden Stücke zu verschiedenen Anlässen jüdischen Lebens – von der Reifefeier Bar Mizwa bis zum Schwiegermuttertanz auf Hochzeiten. Während der bis zu einer Woche dauernden jüdischen Hochzeiten fällt der Tanzkapelle eine streng ordnende Rolle zu, und so bekommen die jeweiligen Gäste, die Braut und der Bräutigam ihre spezifische Musik, zu der getanzt wird. Es war faszinierend, wie leise und verhalten manche Stücke des seit schon 23 Jahren bestehenden Trios begannen und wie sie über ein Crescendo laut und bestimmend endeten.
Ähnlich leise beginnend und intensiv endend verhielt sich das Spiel von Jörg Winkler (Klarinette), Hubert Kellerer (Akkordeon) und Peter Aradi (Kontrabass) beim Stück »Bulgar Connection«, das seinen Ursprung in Sebastopol bzw. Simferopol hat. Das lustig-beschwingte Stück »Georges Freilach« erinnerte nicht nur im Titel, sondern auch im Spiel an den großen George Gershwin.
Unter den vom Publikum mit großem Applaus geforderten Zugaben war ein Ohrwurm, der wohl jedem Besucher bekannt ist: »Bay mir bistu sheyn«, 1932 von Sholom Secunda (1894 bis 1974; Musik) und Jacob Jacobs (1890 bis 1977; Text) für das jiddische Musical »Men ken lebn nor men lost nisht« (»Man könnte leben, aber sie lassen uns nicht«) geschrieben.
Herzlich bedankte sich Klarinettist Jörg Winkler für die gute Zusammenarbeit mit dem Teisendorfer Kulturverein bei Bernhard Glück und »drohte« unter dem Gelächter des Publikums, dass man auch schon sechs Stunden gespielt habe, sich das Trio jedoch diesmal mit eineinhalb Stunden zufriedengebe.
Beim nächsten Konzert des Kulturvereins am 22. Ap-ril wird das bekannte »Trio Violanjo« mit Irish Folk sowie Crossover-Musik auftreten. Johannes Hogger