Die Band gibt es in wechselnden Besetzungen bereits seit rund 25 Jahren, doch in dieser Formation feierte sie – man konnte es kaum glauben – erst ihren zweiten Auftritt. Der große Besucherzuspruch verwunderte nicht, denn Schroll ist in Grabenstätt seit Jahrzehnten bekannt. So gehörte er ab Anfang der 1960er Jahre der hiesigen Musikgruppe »Bel Ami« an, die sich in der Region großer Beliebtheit und Bekanntheit erfreute. Im zweiten Programmteil wurde daran nostalgisch-klangvoll erinnert. »Denkt an die schöne Zeit, da werden Erinnerungen wach«, kam Schroll selbst ins Schwärmen.
Mit klassischen Swing-Standards, insbesondere aus den 1930er und 1940er Jahren, nahmen die drei Musiker die Besucher mit auf eine unterhaltsame, musikalische Zeitreise – dabei ging es natürlich ganz entspannt und lässig zu, denn, »Swing ist eine ganz bestimmte Lebenseinstellung, es verschmelzen europäische und afrikanische Musik und das klingt einfach locker«, erzählte Schroll. Entwickelt habe sich die Swingtanzmusik in den USA der 1920er und 1930er Jahre aus vorangegangenen Stilrichtungen wie dem Dixieland- und dem Chicago Jazz.
Besonders beeindruckend waren die intonierten Songs des Glenn Miller Orchestra um den unvergesslichen Jazz-Posaunisten, Komponisten und Arrangeur der Swing-Ära, Glenn Miller, dessen Leben und den populärsten Swing-Melodien man 1954 im US-Spielfilm »Die Glenn Miller Story« ein Denkmal gesetzt hat.
Dass der Swing ab Mitte der 1930er-Jahre zu einem Massenphänomen wurde, war auch den spektakulären Erfolgen der Band des Klarinettisten Benny Goodman zu verdanken, an den Schroll und Co. mit »Memories of you« erinnerten. Ob mit »On the sunny side of the street«, »St. Louis Blues«, »Swing 06« und »Creole Love« oder »Night-Train«, »Sentimental Journey« »Harlem Nocturne«, »Sir Duke«, »Petite Fleur« und »Amazing grace« – Swing- und Jazz-Liebhaber kamen voll auf ihre Kosten, und das bei freiem Eintritt. Dass Schroll auch ein begnadeter Sänger ist, bewies er nicht zuletzt beim Lied »When you´re smiling« von Louis Armstrong. Auch als Solokünstler wussten die drei Instrumentalisten zu überzeugen. Zum Abschluss genossen die Zuschauer noch die Zugaben »Moonlight Serenade«, »In the mood« und »Carioca« und spendeten gerne für die Hauptdarsteller eines ganz besonderen Abends. Markus Müller