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Barbara Schmelz aus Burghausen wird Nachfolgerin von Alfons Schmuck als Organisatorin und Mitgestalterin der Waginger Musiktage. (Foto: H. Eder)

Barbara Schmelz organisiert künftig die Waginger Musiktage

Die Waginger Musiktage gehen auch in ihrem 21. Jahr weiter. Nachdem der bisherige Leiter und Koordinator, der Waginger Kirchenmusiker Alfons Schmuck, nach 20 Jahren Schluss gemacht hat (wir berichteten), gibt es nun mit der 26-jährigen Konzertorganistin Barbara Schmelz aus Burghausen eine hochrangige Nachfolgerin.


Sie hat in Salzburg Kirchenmusik mit Hauptfach Gesang und Konzertfach Orgel studiert, ist jetzt seit dem Sommersemester Studentin an der Königlichen Musikhochschule in Kopenhagen, wo sie ihr Orgelstudium vollendet. Barbara Schmelz verfolgt eine rege Konzerttätigkeit, die sie schon in zahlreiche Länder Europas führte: Neben Deutschland trat sie in Österreich, Schweiz, Spanien, Italien, Tschechien, Dänemark, dem Baltikum sowie in Mexiko auf, meist zusammen mit dem Trompeter Oliver Lakota. Und ab diesem Sommer wird sie die Waginger Musiktage organisieren – aus Zeitgründen noch in einer abgespeckten Form – und auch selber musikalisch mitgestalten.

In einem Gespräch mit der Heimatzeitung, an dem auch der bisherige Musiktage-Organisator Alfons Schmuck teilnahm, erzählte Barbara Schmelz, dass sie schon seit mindestens zehn Jahren die Waginger Musiktage, vor allem die Chorkonzerte, mitverfolgt hat. Die Verbindung ist familiär bedingt: Ihre Mutter ist in Taching zu Hause, weitere Verwandte waren oder sind Mitglieder des Waginger Kirchenchors. Außerdem hat Barbara Schmelz während ihres Studiums am Mozarteum in Salzburg zusammen mit Lisa Schmuck, der Frau von Alfons Schmuck, gemeinsam in einem Chor gesungen.

Und Alfons Schmuck ist ganz stolz darauf, dass auch er eines der Mosaiksteinchen war, die letztlich zu der musikalischen Karriere von Barbara Schmelz beigetragen haben. Verwandte von ihr hatten, noch bevor sie den sogenannten C-Kurs für Orgel begann, den Kontakt zu Schmuck gesucht, um sich zu informieren, wie ein solcher Kurs überhaupt aussieht und abläuft. Dazu war die junge Musikerin mehrmals in Waging bei den Chorproben dabei und bekam von Schmuck auch eine schriftliche Bestätigung für ihr »Praktikum« beim Waginger Kirchenchor.

Es war dann auch bei einem Telefonat mit Alfons Schmuck, bei dem Barbara Schmelz davon erfuhr, dass er die Leitung der Musiktage nach 20 Jahren abgegeben hat. Das sei ihr dann nicht mehr aus dem Kopf gegangen, erzählt sie, habe sie doch seit rund zehn Jahren beinahe jedes Jahr die Konzerte der Waginger Musiktage besucht. Diese Musiktage dürften doch nicht aufhören, war ihre feste Überzeugung, »da waren wir doch so oft«.

Darum suchte sie erneut Kontakt nach Waging und war zu einem Gespräch bei der Vorstandschaft des Vereins für Heimatpflege und Kultur, der offizieller Veranstalter der Musiktage ist. Mit ihren Vorzügen – sie hat auch Chorleitung studiert, ist sehr in der Kirchenmusik drin und zudem am Ende ihres Studiums voller Energie – konnte sie die Verantwortlichen des Vereins schnell davon überzeugen, ihr die Leitung der künftigen Musiktage anzuvertrauen.

Das Konzept steht inzwischen weitgehend. Aufgrund der Kürze der Zeit wird das heurige Programm – etwa von Ende Juli bis Mitte August – aber vergleichsweise klein sein. Eine feste Größe wird ein Konzert mit Trompete und Orgel sein, bei dem die künftige Leiterin Barbara Schmelz zusammen mit ihrem musikalischen Partner, dem Trompeter Oliver Lakota, selber spielen wird; das Programm: virtuose Musik vor allem aus dem Barock.

Weiters geplant für die heurigen Musiktage ist die musikalische Gestaltung des Eröffnungsgottesdienstes mit einem Instrumentalensemble und Sängern des Kammerchors des Mozarteums, ein Hoagart mit Volksmusikstudenten aus Salzburg, bei denen auch ein Waginger mitspielt, und schließlich, was zur Tradition der Musiktage schon seit vielen Jahren gehört, ein Konzert in der evangelischen Kirche. Ein, zwei weitere Termine kommen möglicherweise noch hinzu.

Ein großes Programm, wie man es in den vergangenen Jahren gekannt hat, werde sicherlich wieder im kommenden Jahr aufgezogen werden, verspricht die neue Leiterin Barbara Schmelz. Heuer ist die Organisation nicht nur wegen der Kürze der Zeit schwierig, sondern auch deswegen, weil die Burghauserin in diesem Semester in Kopenhagen studiert. Im Herbst werden dann ihre Abschlussprüfungen anstehen.

Wie ihre berufliche Zukunft aussehen und wo ihr Wirkungsort sein wird, wird sich danach zeigen. Eine Stelle in Oberbayern würde Barbara Schmelz favorisieren, in jedem Fall aber freut sie sich, durch die Waginger Musiktage zumindest für ein paar Wochen im Jahr in die oberbayerische Heimat zurückzukehren zu können. Hans Eder

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