Das große Zirkuszelt am Kurhausgelände in Waging war zum Konzert des Österreichers voll besetzt. Peter Cornelius trat solo auf ohne begleitende Band und sorgte allein mit seiner Gitarre für ein ganz besonderes Konzerterlebnis. Peter Cornelius untermalte mit dem Instrument nicht nur seinen Gesang, er zeigte auch seine Virtuosität auf der Gitarre, improvisierte immer wieder und erhielt begeisterten Applaus. Nicht nur zahlreiche seiner großen Hits hatte der Liedermacher aus Wien dabei, auch einige weniger bekannte Titel spielte er und stellte damit seine Vielfältigkeit unter Beweis.
Die Texte gaben ein wenig Einblick, worüber er sich so Gedanken macht und was ihn bewegt. So hat er einmal vor einiger Zeit ein Lied über seine »Unbequemen Freunde« geschrieben: Durch seinen Erfolg habe er von einem Tag zum anderen ganz viele »gute« Freunde gehabt, die ihm alle auf die Schulter klopften und ihn über die Maße lobten. Als es jedoch einmal nicht mehr ganz so gut lief, seien ihm nur noch die alten Freunde geblieben, die auch mal unbequem waren und ihm ehrlich ihre Meinung sagten. Als eine Art Selbstgespräch und gleichzeitig Appell an die Zuhörer brachte er das Lied »Du gibst nie wieder auf!« und erklärte darin, dass man aus Niederlagen auch lernen und gestärkt hervor gehen könne.
Peter Cornelius, 1951 in Hadersdorf-Weidlingau bei Wien geboren, gewann 1973 den österreichischen Talentwettbewerb »Showchance« mit dem Lied »I leb in aner Wolk'n«. Einen ersten großen Erfolg außerhalb seines Heimatlandes hatte er 1980 mit dem Lied »Der Kaffee is fertig«. Er erzählte beim Konzert in Waging, dass er sich damals nie gedacht hätte, dass eine Plattenfirma ein Lied mit so einem banalen Thema überhaupt herausbringen würde. Ihm sei aber wichtig gewesen, diesen ganz besonderen Moment am Morgen musikalisch darzustellen. Und es wurde ein riesengroßer Erfolg. Dieses Lied durfte natürlich in Waging genauso wenig fehlen wie »Streicheleinheiten«, »I bin reif für die Insel« oder »Segel im Wind« und wurde von den Besuchern begeistert mitgesungen. mix