»Die Einschränkungen und der Ausschluss von Vereinsmitgliedern dürfte nun hoffentlich vorbei sein. Lasst uns wieder unvoreingenommen treffen und gemeinsam in die Berge gehen«, sagte Eckart in seinem Jahresrückblick. Seit der letzten Versammlung im September sei die Sektion um 95 Mitglieder auf nunmehr 4889 gewachsen. Die Geschäftsstelle sei seit Anfang Oktober zwei Mal geöffnet, montags und donnerstags von 18 bis 21 Uhr. Geplant sei, sich mit Infos auch direkt im Ortszentrum zu präsentieren und mit Hilfe eines Lageplans Interessierte zum DAV-Büro zu lotsen.
Für den Wegebau, unter anderem an den Nordseiten des Teisenbergs und Hochstaufen und am Moosen-Steig, konnten dank Antragstellung 3077 Euro Förderung locker gemacht werden. Trotz Corona konnten Tourenleiter-Aufbaukurse stattfinden; neue Tourenleiter seien leider nicht in Sicht. Dringend gesucht würden weiterhin Kletterbetreuer, Kindergruppen- und Wanderleiter. Neu geschaffen werden soll das Amt eines Klimaschutz-Koordinators oder ein Sektions-Klimaschutz-Team, da der Hauptverein sich auf den Klimaschutz fokussiert und bis 2030 klimaneutral sein möchte. Wie das konkret aussieht, berichtete zweiter Vorsitzender Thomas Kirchleitner.
Ab 2023 sei ein DAV-interner CO2-Preis als Ausgleich für verursachtes CO2 zu zahlen – 2023/24 90 Euro pro Tonne und 2025/26 140 Euro pro Tonne CO2. Dieses Geld bleibe aber in der Sektion und solle im Klimabereich investiert werden, zum Beispiel in eine Fotovoltaikanlage auf der Teisendorfer Hütte. »Wenn wir nicht wissen, was wir wirklich verursachen, wissen wir nicht, wie schlecht wir sind«, brach er eine Lanze für die Sensibilisierung für das Thema. Denkbar sei, mit anderen Sektionen einen »Bergsteigerbus« zu beschaffen. Wenn die 1,4 Millionen deutschen Mitglieder mitmachen, könne man gemeinsam viel erreichen, ergänzte Eckart. Er regte auch an, die Angemessenheit der Anfahrtslänge zu Touren zu prüfen und ortsnähere Alternativen zu suchen.
Von einem Kooperationsprojekt der Mountainbike-Referenten in den Kreisen Berchtesgadener Land und Traunstein berichteten Andreas Hahnemann und Rupert Strohmaier. Ziel sei, Trails für Biker auszuweisen, und so eine Lenkung zu erzielen, statt einfach Wege zu sperren. Der Bedarf sei da. »Wir wollen schlichtend agieren«, betonte Rupert Strohmaier. Ein solcher Trail soll am Teisenberg noch heuer entstehen. Nach ersten Gesprächen mit Grundstückseignern wie Christian Wieninger stehe nun eine Begehung mit der Unteren Naturschutzbehörde an, um sensible Bereiche zu schonen. Für aktuelle Infos zum Thema entstand eine neue Webseite Südostbayernbike.
Mike Frumm-Mayer von der Ortsgruppe Waging lud zum Jugendklettertag am 17. Juli ein und erzählte von seiner Fahrt für die Hilfsorganisation »Athletes for Ukraine«; mit dem Sek-tionsbus beförderte er Hilfsgüter nach Polen und nahm auf dem Rückweg sechs ukrainische Flüchtlinge mit, die in Traunstein den Behörden übergeben wurden. Flüchtlinge sollen laut Eckart kostenlos das DAV-Angebot wie Kletteranlagen nutzen können. Dies begrüßte Boulderwart Stefan Mühlbacher. Der Boulderraum sei seit 15. September durchgehend geöffnet gewesen, mit Beschränkung auf 15 Personen und Reservierungspflicht. Zwei DAV-Gruppen trainieren regelmäßig im Raum. Eine große Umschraubaktion mit einem tschechischen Schrauberteam sei geplant. Mehrere Nutzer hätten den Wunsch geäußert, den Reservierungskalender beizubehalten, so Mühlbacher. Nach dem Kassenbericht von Simon Gafus wurde auf Antrag von Kassenprüfer Elias Schillinger die Vorstandschaft entlastet.
Einstimmig billigte die Versammlung eine wichtige Satzungsänderung: Damit im Falle von erneuten Kontaktbeschränkungen die Versammlung nicht wieder so lange aufgeschoben werden muss, darf sie künftig auch digital oder hybrid stattfinden. Zudem muss bei einer Verschiebung nicht jedes Mitglied extra schriftlich eingeladen werden. Es reicht die Bekanntmachung in der Tageszeitung und im Internet.
Als Vertreter der Gemeinde zollte Dritter Bürgermeister Georg Quentin dem Verein Respekt für seine wertvolle Jugendarbeit, um gerade in dieser Zeit die Jugend für die Bergwelt zu begeistern. Der Bau der Kletteranlagen sei angesichts jährlicher Einnahmen in Höhe von über 24.000 Euro eine »gute Entscheidung« gewesen.
Nach dem Tourenbericht von Stefan Stadler lobte Franz Waldhutter, neben Helmut Huber einer der zwei anwesenden Ehrenvorsitzenden, die Vorstandschaft: »Ihr macht eine super Arbeit, ihr habt uns gut durch die Pandemie geführt.« Andreas Hahnemann regte eine Aktualisierung der Homepage an. Eckart wünsche sich, dass junge Leute sich auch mal im DAV-Heim treffen, um gemeinsam Tourenbilder anzuschauen, statt diese nur auf Facebook zu posten. Mit einem informativen Vortrag des Lawinenkunde-Experten Hermann Böhler klang die Versammlung aus.
vm