Die vielen Kinder, die dabei waren, trugen kunstvoll gestaltete Palmbuschen und Palmzweige in den Händen. Zum Rathausplatz waren auch die Fahnenabordnungen der Vereine gekommen. Zusammen mit der Musikkapelle Teisendorf, die die musikalische Gestaltung übernommen hat, trugen sie zu der feierlichen Stimmung bei. Nachdem Nieder das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem vorgelesen hatte, segnete er die Zweige mit Weihwasser.
Danach zogen die Gläubigen in feierlicher Prozession, angeführt von der Musikkapelle, den Fahnenabordnungen und dem liturgischen Dienst durch die Marktstraße zur Kirche. Dort wurde zu Beginn des Gottesdienstes die Leidensgeschichte Jesu, die Passion nach Lukas, vorgelesen.
Es gehe am Palmsonntag um Erwartung, Jubel, Wehmut, Abschied, Angst, Verzweiflung und Liebe, so Diakon Andreas Nieder in seiner Predigt. Alles Gefühle, die man aus dem eigenen Leben und aus der derzeit schrecklichen Situation mit dem Krieg in der Ukraine kenne. Was den Gläubigen oft am Palmsonntag fehle, sei Jesus als siegreicher Held, als Triumphator.
»Wir sehen einen Christus, der Kriegsopfern aus der Ukraine und aus aller Welt gleicht, der den Menschen nahekommt, die immer stärker vom Klimawandel bedroht sind und der auch den vielen Opfern der heimtückischen Corona-Pandemie sehr ähnlich ist«; der nicht strahlend in einer Limousine komme, sondern auf einem Esel und kurz danach geschlagen, verletzt und gedemütigt um seine Verbindung zu Gott ringe. Genau das aber sei es, was Jesus ausmacht. Er sei ein Mensch gewesen, »wie Du und ich«, er sei »ins Leben gestorben«, damit wir mit ihm leben können.
Während die Erwachsenen den Gottesdienst in der Pfarrkirche feierten, hatten sich viele Kinder im Pfarrheim zu einem Kindergottesdienst mit dem Kindergottesdienstteam der Pfarrei versammelt. In dem voll gefüllten großen Saal hatten sie auf Stühlen und Sitzkissen Platz genommen. In der Mitte war ein Laufteppich ausgebreitet, die Jesuskerze brannte, ein Holzesel erinnerte an den Einzug Jesu in Jerusalem. Mit Gebet und Gesang wurde auf Kinderart der Ereignisse am Palmsonntag in Jerusalem gedacht, als Jesus mit Jubel und Beifall begrüßt wurde, bevor dann sein Leidensweg begann.
Wegen der Erkrankung von Pfarrer Martin Klein müssen die liturgischen Feiern der Karwoche und zu Ostern im Pfarrverband zeitlich neu geplant werden. Die Änderungen werden dabei jeweils kurzfristig über die Zeitung und auf der Internetseite des Pfarrverbands bekannt gegeben. Die Gläubigen werden gebeten, sich entsprechend zu informieren.
Nach den Gottesdiensten wurden die gesegneten Palmbuschen in die Häuser getragen, wo sie noch lange aufbewahrt werden.
kon