Vorausgegangen war 2002 der Umbau der Marktstraße, nachdem zwei Jahre zuvor die Umgehungsstraße fertig und damit die Bundesstraße aus dem Markt verlagert worden war.
In der Folge wurde das Architekturbüro Zeller & Romstätter aus Traunstein von der Gemeinde mit der Erstellung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts für die Marktgemeinde beauftragt. Noch heuer soll das Konzept stehen. Integriert heißt dabei, die Ideen und Kompetenzen vieler Fachbereiche – zum Beispiel Verkehr, Handel, Soziales – zusammenzubringen und auch die Bürger zu beteiligen.
Bürger durften ihre Meinung äußern
Letzteres ist jetzt bei einer Bürgerveranstaltung geschehen, die die Gemeinde organisiert hatte. Hier konnten Bürger ihre Sicht zu Stärken und Schwächen des Ortskerns einbringen. Die Bürgermeinung soll bei der Festlegung des Handlungsbedarfs und der daraus abzuleitenden Projekte berücksichtigt werden.
»Wir beginnen heute nicht bei Null«, stellte Bürgermeister Thomas Gasser von Anfang an klar. »Es wurden bereits viele Teilstudien durchgeführt. Wir kennen bestimmte Grundelemente, die wir berücksichtigen müssen«. Nun sollten die Erfahrungen und Wünsche der Bürger eingebracht werden. Dem schloss sich Hans Romstätter an. ISEK sei ähnlich wie ein Flächennutzungsplan zu sehen, der festlegt, welche Nutzung auf einer bestimmten Gemeindefläche zulässig ist. So sei auch ISEK ein Planungs- und Steuerungsinstrument für die Gemeinde. Aus diesem Leitfaden für die langfristige Entwicklung des Ortskerns Teisendorfs könnten Projekte der nächsten 10 bis 20 Jahre abgeleitet werden.
Die Einmaligkeit der historischen Markstraße sei für Teisendorf ein wichtiges Kapital, so Romstätter. Hier gebe es viele denkmalgeschützte Bauten und schützenswerte Bauensembles, die in dem Häuserbuch Teisendorf mit ihrer geschichtlichen Entwicklung sehr genau beschrieben seien.
Mobilität, Tourismus und soziales Miteinander
Um die Erstellung von ISEK zu strukturieren, habe man drei Themenbereiche ausgemacht, die bearbeitet werden müssten: »Mobilität und bauliche Struktur«, »Tourismus und Wirtschaft« sowie »Soziales Miteinander und Bildung«. Parallel dazu habe man sechs Ortsbereiche festgelegt, auf die sich die Maßnahmen beziehen sollen: die Alte Reichenhaller Straße, Poststraße, Marktstraße, Traunsteiner Straße, Brunnpoint und der Friedhofsbereich.
Bausteine seien bereits erarbeitet worden. Dazu gehörten zum Beispiel das Parkraumkonzept, erarbeitet von Christoph Fahnberg vom Büro Ingevost aus Planegg, oder das Einzelhandelskonzept, das das Büro für Standort-, Markt- und Regionalanalyse Dr. Manfred Heider aus Augsburg derzeit erstellt. Auch der Zehn-Punkte-Plan des Bürgermeisters zur Marktstraße und die damit verbundene Einsetzung einer Lenkungsgruppe seien in diesem Zusammenhang zu sehen.
Anhand von Beispielen zeigte Romstätter den derzeitigen Bearbeitungsstand der einzelnen Punkte, wie zum Beispiel beim öffentlichen Nahverkehr, dem Parkraumkonzept, Wohnraum, Betreuungsangeboten und Vereinsleben.
Hauptthema: »Mobilität und bauliche Struktur«
Dann waren die Bürger gefragt. Sie sollten Stärken und Schwächen für die einzelnen Themen aufschreiben und an Pinnwände heften. Die meisten Karten landeten beim Thema »Mobilität und bauliche Struktur«. Auch wenn der Gesamteindruck der Marktstraße als sehr positiv bewertet wurde und die Vielzahl der Geschäfte uneingeschränkt als Stärke gesehen wurde, sahen die Bürger doch Handlungsbedarf bei der Parkplatzsituation, der Barrierefreiheit, aber auch bei der Einstellung und Ignoranz der Verkehrsteilnehmer.
»Das mit den Parkplätzen wird noch eine harte Nuss« meinte auch Romstätter. Dennoch zeigte er sich mit dem Feedback der Bürger sehr zufrieden. Auch die anschließende Diskussion brachte konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation im Markt. Man werde die Meinungen und Vorschläge analysieren und berücksichtigen, versicherte Romstätter. Die Bürger erhielten Rückmeldung, wie, überlege man noch. kon