Gute Nachbarschaft und ein gutes Miteinander in der Dorfgemeinschaft war die Grundlage für dieses besondere Fest, das zwei Vereine gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Nimmt man noch das 55. Gaufest der Burschen- und Arbeitervereine des Chiem- und Rupertigaus dazu, das gleich mitgefeiert wird, so erwartet die Gäste wahrlich eine Festwoche der Superlative.
Ganz bewusst haben beide Vereine an den Anfang der Feiern das gemeinsame Totengedenken mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal gestellt. Denn die Vereine sehen sich in der Tradition ihrer Vorgänger, die sie bis heute fortsetzen. Gemeinsam mit Pfarrer Martin gedachten sie der Gefallenen, Vermissten und aller Mitglieder, besonders aber der Gründungsväter und all jener, die in den Vereinen über hundert und mehr Jahre Verantwortung übernommen haben. »Jeder einzelne hat auf seine Art und Weise dazu beigetragen, dass es den Burschenverein gibt und dass er so dasteht, wie wir es kennen«, so Vorstand Markus Helminger.
Die erfolgreiche Arbeit über eine so lange Zeit sei nur möglich gewesen, weil man zusammengehalten habe und den Traditionen treu geblieben sei, beton- te Trachtenvereinsvorstand Albrecht Zollhauser. Tradition bedeute nicht dumpfer Nationalismus, sondern gerade »durch das Weitertragen unseres Brauchtums und den Zusammenhalt im Verein kann vermieden werden, dass sich die dunkle Geschichte wie vor gut 75 Jahren wiederholt«, so Zollhauser.
Unter den Klängen der Neukirchner Blasmusik ging es anschließend im Festzug zurück ins Festzelt. Dort begrüßten die beiden Festleiter Uli Helminger und Kurt Gastager die Gäste, besonders auch die Ehrengäste, bevor dann Bürgermeister und Schirmherr des Burschenvereins Thomas Gasser routiniert das erste Fass Festbier anzapfte. Zusammen mit Bräu Christian Wieninger, den Festleitern Kurt Gastager und Ulrich Helminger sowie den Vorständen Albrecht Zollhauser und Markus Helminger stieß er auf ein schönes und harmonisches Doppelfest an, bei dem auch der Wettergott mittut.
Das Festzelt war bereits am ersten Abend gut gefüllt, denn nicht nur die lokalen Vereine und Betriebe, sondern auch viele Gäste von außerhalb waren gekommen, um einen gemütlichen Abend zu verbringen und sich in Feststimmung versetzen zu lassen. Die Musikkapelle Neukirchen unter der Leitung von Thomas Prechtl erfreute die Gäste mit ihrem schwungvollen Spiel bis spät in den Abend hinein.
In den nächsten zehn Tagen wird im Neukirchner Festzelt einiges geboten sein. Bereits der heutige Festabend verspricht ein abwechslungsreiches Programm mit Auftritten der Kinder- und Jugendgruppe sowie der Aktiven und der Gaugruppe. Für gute Stimmung werden Musik- und Gesangseinlagen verschiedener Gruppen sorgen.
In der folgenden Woche ist dann für alle Altersgruppen und Geschmacksrichtungen etwas dabei: Kabarett mit Martina Schwarzmann, Discostimmung bei der Welle-1-Party, ein Fest für Weinliebhaber mit dem Chiemgau-Quartett und der große Volksmusikhoagart mit sieben hochkarätigen Volksmusikgruppen aus Bayern und Österreich; nicht zu vergessen die zwei großen Festumzüge.
Am morgigen Sonntag ist der Umzug zum 120-jährigen Bestehen des Burschenvereins, verbunden mit dem 55. Gaufest. Am darauffolgenden Sonntag, 11. August, ist der Umzug zum 100-jährigen Bestehen des Trachtenvereins »D' Schwarzenberger«. kon