Teisendorf – Ein leer stehendes Haus an der Marktstraße in Teisendorf soll saniert und wieder mit Leben gefüllt werden. Dafür und für viele weitere kleinere Bauvorhaben stellte der Bau- und Umweltausschuss des Marktes Teisendorf nun die Weichen. Außerdem billigte er einen Antrag des TSV Teisendorf auf Nutzung der Turnhalle für seine 125-Jahr-Feier vom 10. bis 12. Juli 2020.
Dem Antrag auf Sanierung und Erweiterung des Hauses an der Marktstraße zu einem Mehrfamilienhaus erteilte der Ausschuss das gemeindliche Einvernehmen. Zur planungsrechtlichen Beurteilung erläuterte das Bauamt, das Vorhaben befindet sich innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils ohne Bebauungsplan und sei im Flächennutzungsplan als Mischgebiet eingetragen. So steht der vom Bauherrn geplanten Gewerbenutzung im Erdgeschoß nichts im Wege. Das Haus befindet sich in einem denkmalgeschützten Ensemble.
Die Gebäudehöhe soll aufgrund der geschlossenen Bauweise den Nachbargebäuden angeglichen werden. Das Treppenhaus soll verlegt werden; dafür soll ein Anbau nach Süden entstehen. Der Bauherr plant, die Wohnnutzung um eine Wohnung auf drei Wohneinheiten zu erweitern. Nach der Stellplatzsatzung der Gemeinde wären insgesamt neun Stellplätze erforderlich. Vier sind vorhanden. Zumindest zwei weitere sind für die zusätzlich geplante Wohneinheit erforderlich.
Der Antragsteller beantragte nun eine Abweichung von der Stellplatzverordnung. Er begründet diese damit, dass für den geplanten Ausstellungsraum zwingend Terminvereinbarungen erforderlich seien. Da die Termine nacheinander stattfinden, wird nur ein Stellplatz benötigt. Eine der Wohnungen wird vom Eigentümer bewohnt und hauptsächlich am Wochenende genutzt. Da am Wochenende der Ausstellungsraum nicht betrieben wird, kann hier laut Bauamt einer Abweichung zugestimmt werden.
»Ich kann mit beidem gut leben«, befürwortete dritter Bürgermeister Gernot Daxer (CSU) die beiden Anträge. Das geplante erweiterte Gebäude passe ins Ensemble hinein. Er befürwortete eine Unterstützung des Vorhabens. Bürgermeister Thomas Gasser verwies auf die schon immer beengte Situation an der Marktstraße und zeigte Verständnis für die Abweichung bei den Stellplätzen. »Ich bin froh, dass man das leer stehende Haus wieder nutzen kann«, lobte CSU-Rat Alois Stadler die Planungen. Man sehe, was man bei guter Planung aus einem Gebäude machen kann. »Es ist generell begrüßenswert, wenn das Haus wieder bewohnt und hergerichtet wird«, ergänzte Peter Schuhbeck (FWG).
Turnhalle darf unter Auflagen genutzt werden
Der TSV Teisendorf plant, bei seinem Jubiläum 2020 die einzelnen Abteilungen der Öffentlichkeit vorzustellen. Dafür soll der Platz um die Turnhalle und bei schlechtem Wetter die gesamte Turnhalle genutzt werden. Der Boden von etwa einem Drittel der Halle würde mit Teppich ausgelegt und bestuhlt. Ausschank und Küche sollen vor der Turnhalle angesiedelt werden.
Die Bauverwaltung erläuterte, die Turnhalle sei nicht für Veranstaltungen vorgesehen und soll auch in Zukunft dafür nicht genutzt werden. Da der TSV ein Hauptnutzer der Turnhalle ist und für die Vorstellung der Abteilungen Geräte aus der Halle notwendig sind, könne die Veranstaltung ausnahmsweise unter Auflagen zugelassen werden. Der TSV muss den Boden im Bereich der Bestuhlung mit einem geeigneten Material auslegen. Der für Aufführungen genutzte Bereich darf nicht mit Straßenschuhen betreten werden. Vor und nach der Veranstaltung soll die Halle mit einem Vertreter des Marktes Teisendorf besichtigt werden, um eventuelle Schäden festzustellen.
Der Ausschuss befürwortete den Antrag, zumal dem TSV als Hauptnutzer der gute Zustand der Halle ein Anliegen sein dürfte. Peter Schuhbeck plädierte für Vorgaben, wie viele Personen insgesamt in der Halle sein dürfen. Stadler bat, in die Auflagen mit einem Satz darauf hinzuweisen, dass die Halle am Montag früh für den Schulsport wieder nutzbar sein muss.
Gebilligt wurden außerdem ein größerer Neubau als Ersatz für eine landwirtschaftliche Maschinenhalle in Stockach und ein Ersatzbau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Garage an der Freidlinger Straße in Teisendorf. Bei einem Haus in Schödling darf durch einen Umbau mit Gauben und eine Verglasung an der Ostseite mehr Licht in die Wohnung geholt werden sowie eine zusätzliche Wohneinheit geschaffen werden. In Oberteisendorf darf an der Dorfstraße ein neues Einfamilienwohnhaus errichtet werden und im Kapellenland ein Carport.
Für den Bau eines Nebengebäudes für Mülltonnen, Fahrräder und Kinderwagen an der Leonhardistraße in Teisendorf sowie einen Carport stellte der Ausschuss ebenfalls die Weichen. vm