Er ermunterte sie, mit dem Gestalten des eigenen Garten zu beginnen und das erworbene Wissen zur Anwendung zu bringen. »Macht es so, dass man im Garten euren Charakter erkennt. Seid stolz auf euren Garten und lasst auch andere Leute hereinschauen«, so Lexhaller an die Teilnehmer gewandt, denen er als kleines Dankeschön ein Pikierstäbchen überreichte und sie aufmunterte, den Kontakt zu den Gartenbauvereinen zu suchen.
Der Kurs fand von März bis September an vier Samstagen statt, unter dem Motto »Der Garten im Jahresverlauf«. Die vier Einheiten bildeten inhaltlich den Ablauf der Tätigkeiten und Arbeiten im Garten im Jahreskreis ab. So standen im März die Gartenplanung, die Auswahl des Saatgutes, die Jungpflanzenanzucht, die Anlage, Vorbereitung und Bepflanzung der Beete, Frühbeete und Mistbeete, Baumpflanzung und Obstbaumschnitt auf dem Programm. Im April ging es um die Bodenpflege, das richtige Düngen, den Fruchtwechsel und den biologischen Pflanzenschutz.
Die Sommerarbeiten in einem Garten wie Mulchen, hacken, gießen, bewässern bildeten den Schwerpunkt des Kurstages im Juli, während bei der abschließenden Einheit im September die Ernte, Verwertung und Lagerung der Gartenfrüchte und Kräuter im Mittelpunkt stand.
Als Referenten waren die beiden Kreisfachberater Josef Stein vom Landkreis Berchtesgadener Land und Markus Breier vom Landkreis Traunstein, die Kräuterpädagogin Monika Angerer und die Hauswirtschaftslehrerin Johanna Speigner im Einsatz. Ergänzend hielt Gottfried Hopf, Baumwart und Gartenpfleger aus Inzell einen Vortrag zur Auswahl und dem richtigen Umgang mit Gartenwerkzeugen. Ursprünglich sollte jede Kurseinheit aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestehen. Der theoretische Teil war an der Landwirtschaftsschule Laufen, Abteilung Hauswirtschaft geplant, anschließend sollte ein Garten in einem der beiden Landkreise besichtigt werden.
Wegen der Corona-Beschränkungen mussten aber die ersten zwei Einheiten online stattfinden, ohne praktischen Teil. Dennoch zeigten sich die Kursteilnehmer mit dem vielen neuen Wissen, dass sie auch online erwerben konnten, sehr zufrieden. Die Gartenbesichtigungen im Juli und September bei Lena Haunerdinger in Petting, Hans Rehrl Hagenauer in Saaldorf-Surheim und Thea Götzinger in Stötten sowie die Kräuterwanderung mit Monika Angerer wurden für die Kursteilnehmer dann zu wahren Höhepunkten. Sie lernten, wie vielseitig und individuell man Gärten mit einfachen Mitteln, ohne großen finanziellen Aufwand gestalten kann, Zäune oder Insektenhotels aus Naturmaterial bastelt, Rollstuhlgerechte Hochbeete, Gemüsegarten und Blumengarten als getrennte oder ineinander übergehende Bereiche anlegt oder auch Hühnerhöfe und Lagerkeller errichtet. Die Kräuterpädagogin Angerer entdeckte bei der Wanderung mit den Teilnehmerinnen in der Nähe der Salzach bei Laufen buchstäblich »auf Schritt und Tritt« eine Heilpflanze wie Weißdorn oder Brennnessel und konnte sogar noch für das oft verteufelte Springkraut positive Eigenschaften aufzählen.
Leider haben nur fünfzehn Personen an diesem ersten Grundkurs für Neugartler teilnehmen können, weil die Plätze in dem Vortragsraum an der Landwirtschaftsschule in Laufen wegen der einzuhaltenden Abstände begrenzt waren. Über 60 hatten sich angemeldet. Der Kurs soll im kommenden Jahr wieder stattfinden. Bereits jetzt gibt es Vormerkungen von Interessenten.
Das freut die Organisatoren, die stark hoffen, dass sie dann mehr Gartenliebhaber oder solche, die es werden wollen, aufnehmen können.
Monika Konnert