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An einem Gartenzaun waren die Bilder der Kindergartenkinder zum Thema »Jesus, Brot und Eucharistie« angebracht (Foto: Konnert)

»Fronleichnam to go«

Teisendorf – Um Fronleichnam in den Herzen der Menschen nicht ganz ausfallen zu lassen, hatte der Teisendorfer Pfarrgemeinderat ein Angebot zu einem Fronleichnamsspaziergang auf dem Prozessionsweg um Teisendorf ausgearbeitet – jeder für sich, zu zweit oder in der Familie. »Fronleichnam to go« hieß die Teisendorfer Pandemie-Alternative zur Fronleichnamsprozession.


Auch wenn es etwas seltsam klingt, es gehe nicht um »Fastfood« wie »Coffee to go«, von dem man diese Formulierung kennt, sondern um das genaue Gegenteil, schrieb Pfarrer Martin Klein in dem Begleittext zu dem Spaziergang. Es gehe darum, mit Gott unterwegs zu sein, ihm nachzuspüren, ihn in die Welt zu tragen, zu Zeugen seiner Liebe zu werden. Viele Teisendorfer aber auch Urlaubsgäste nahmen diese Gedanken und das Angebot gerne an und erlebten so ihr ganz eigenes Fronleichnam.

Der Weg begann und endete in der Pfarrkirche St. Andreas. Rund um die Kirche waren die bunten Gebetsfahnen der katholischen Landjugend aufgereiht, die mit ihren Botschaften Mutmacher und Hoffnungszeichen vor allem in den Zeiten der Coronabeschränkungen sein sollen.

Auf der Strecke waren die vier bekannten Fronleichnamsaltäre am Rupertusbrunnen, bei Familie Irlacher, an der Mariensäule und in der Pfarrkirche aufgebaut. An jedem der festlich geschmückten Altäre waren Tafeln mit Gedankenimpulsen und Gebeten aufgestellt. Sie luden ein zum Verweilen, Nachdenken und Hinwenden an Gott. Beim Altar am Rathausplatz erinnerte ein Legebild an die Monstranz, in der der Pfarrer die Hostie während der Fronleichnamsprozession mitträgt. Entlang des Weges gab es passend zum Sinn des Fronleichnamsfestes einiges zu entdecken und zu bestaunen. Nahe dem Seniorenheim waren es die Bilder der Erstkommunionkinder zum Thema Glauben (Credo), die zum Verweilen einluden. Auch die kleine Kapelle in der Vogelau war festlich geschmückt und konnte für ein stilles Gebet genutzt werden. Am Ende der Lindenallee schmückten Bilder zum Thema »Jesus, Brot und Eucharistie« einen langen Bretterzaun. Gemalt hatte sie eine Teisendorfer Kindergartengruppe. Die Aussagen aus Kinderherzen kommend wie »Jesus ist bunt« , »Jesus ist das Glück«, »Jesus ist die Sonne« oder »Mein Jesus ist ein Mädchen« waren erstaunlich tiefgehend. Die Anregung zum Bemalen oder Beschriften von Fürbittsteinen beim Altar an der Mariensäule wurde von vielen Spaziergängern angenommen. Bis zum Abend lagen viele kreativ gestaltete Steine vor dem Altar, mit unterschiedlichsten Bitten und vielen guten Gedanken. Die Reaktionen auf dieses etwas andere Angebot waren positiv, auch wenn sich alle für das kommende Jahr wieder eine »richtige« Fronleichnamsprozession wünschen.

kon

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