Gemäß dem jetzt im Gemeinderat vorgestellten Bauwerksentwurf belaufen sich die geschätzten Kosten auf rund 3,3 Millionen Euro. Davon sind rund drei Millionen aus dem Förderprogramm »Berghütten« förderfähig. Bei einer Förderquote von 75 Prozent wären dies rund 2,3 Millionen. Für die noch verbleibende Million an Restkosten wurde mit der Almbauerngenossenschaft Freidling eine Vereinbarung zur Übernahme geschlossen.
Wie Planer Johannes Höglauer erörterte, soll ein Schmutzwasserkanal von Gröben aus, wo es einen bestehenden Kanal gibt, bis zur Stoißer Alm angelegt werden. Deren Abwässer werden in einer Doppelpumpstation gesammelt, unter Druck bis zum Hochpunkt transportiert, von wo sie in einer Freigefälledruckleitung mit Energievernichterschächten bis in den Kanal nach Gröben fließen. Ab Klötzel verläuft der Kanal entlang des Spazierwegs bis zur Stoißer Alm.
Die Trinkwasserleitung soll in Klötzel an das Trinkwasserleitungsnetz der Surgruppe angeschlossen werden. Dort wird künftig auch das erste der drei Zwischenpumpwerke stehen. Ein zweites wird am Mittleren Steig, ein drittes am Oberen Steig eingerichtet. Um frostsicher zu sein, wird die Trinkwasserleitung 1,5 Meter tief gelegt. Verlegt werden gleichzeitig auch Leerrohre für eine spätere Internetanbindung von Klötzel bis zur Stoißer Alm und Steuerkabel für die Trinkwasserversorgung.
Zwei Trafostationen am Mittleren Steig und an der Stoißer Alm dienen der Stromversorgung für die Pumpstationen. Die hohen Kosten erklärte der Planer mit dem schwierigen Baugelände. Viele Bereiche entlang des Bauwegs seien abrutschgefährdet oder sehr schmal, und müssten deshalb erst gesichert werden. Zudem sei der Boden relativ felsig, was nicht nur Kosten verursache, sondern auch eine gewisse Unsicherheit bei der Kostenschätzung beinhalte.
Ob es in der Region Firmen gäbe, die eine solche Arbeit übernehmen könnten, wollte Gemeinderat Peter Schuhbeck (FWG) wissen. Durchaus, so die Antwort von Höglauer. Man habe bislang in solchem Gelände immer mit Firmen aus der Region gearbeitet. Auf Nachfrage von Bürgermeister Gasser erklärte der Planer, dass außer der Stoißer Alm, alle Anwesen bis Gröben, die in unmittelbarer Nähe des geplanten Kanals liegen, auch an den neuen Abwasserkanal angeschlossen werden könnten.
Gemeinderat Alois Stadler (CSU) wollte wissen, ob sich auch die Förderung erhöhe, falls die Baukosten steigen sollten. Dies bejahte Höglauer. »Wenn es teurer wird, steigt die Förderung entsprechend«.
Ob der Breitbandausbau nicht auch förderfähig sei, fragte Rat Andreas Neumeier (CSU). Nicht im »Berghütten-Programm«, so die Antwort des Planers. Man werde hierfür aber Fördermöglichkeiten aus dem Breitbandausbau-Programm prüfen, sicherte Theo Steinbacher, Leiter des Teisendorfer Bauamts zu.
Auch die Frage von Gemeinderat Georg Quentin (SPD), ob sich die Surgruppe an der Trinkwasserversorgung beteilige, musste Höglauer verneinen. Rätin Elisabeth Aschauer (Grüne) wollte wissen, ob der Weg während der Bauarbeiten komplett gesperrt werde. »Wir werden abschnittsweise arbeiten und immer nur diese Abschnitte sperren«, so lautete die Antwort. Das umfangreiche Netz an Forststraßen am Teisenberg werde sicher Ausweichrouten für Wanderer möglich machen.
Der Marktgemeinderat billigte den vorgelegten Planungsentwurf zur Erschließung der Stoißer Alm einstimmig. Ebenso genehmigte er eine Zweckvereinbarung mit der Gemeinde Anger zum Anschluss der Stoißer Alm an die öffentliche Entwässerungseinrichtung des Markts Teisendorf. Diese war notwendig geworden, weil sich die Stoißer Alm auf dem Gemeindegebiet von Anger befindet, die Infrastrukturerschließung aber über das Gebiet der Marktgemeinde unter dessen Trägerschaft erfolgt, weil dies wirtschaftlicher ist.
Die Verwaltung wurde beauftragt, den Zuwendungsantrag für die Maßnahme über das Wasserwirtschaftsamt Traunstein an die Regierung von Oberbayern einzureichen. Vorbehaltlich der Förderung ist der Baugebinn für Herbst 2020 geplant. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von einem Jahr. kon