Das Gebiet Sägmühle ist im Flächennutzungsplan bereits als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Bauamtsleiter Theo Steinbacher informierte, dass es bereits mehrere Vorprüfungen gab, darunter ein Bodengutachten, eine artenschutzrechtli-che Prüfung und eine Vorabstudie zum Schallschutz, da das Gebiet unweit der Bahn liegt und von viel befahrenen Straßen umrahmt wird. Die städtebauliche Studie des Planungsbüros Strasser in Traunstein berücksichtigt bereits einige Ergebnisse dieser Vorstudien.
Ab jetzt zahlt die Gemeinde die Planung
Steinbacher betonte, dass es sich hier noch nicht um einen Bebauungsplan handle, sondern nur um eine vorbereitende Studie als Grundlage für den Aufstellungsbeschluss. Nachdem dieser jetzt gefasst ist, müssen die Planungen ausgeschrieben werden. Die bisherigen Schritte wurden im Auftrag und auf Kosten des Grundstückseigentümers durchgeführt. Ab jetzt übernehme, so die Vereinbarung mit dem Eigentümer, der Markt Teisendorf das weitere Verfahren inklusiv Kosten bis zum Satzungsbeschluss. Als Nächstes muss ein städtebaulicher Vertrag zwischen Grundstückseigentümer und Gemeinde unterzeichnet werden, der die weiteren Vereinbarungen regelt.
Bauausschuss soll dem Gemeinderat berichten
Aufgrund der Größe des Baugebiets wurde es als sinnvoll erachtet, diesen von einem Rechtsbeistand ausarbeiten zu lassen. Laut Satzung könnte das Verfahren ab jetzt ausschließlich durch den Bau- und Umweltausschuss durchgeführt werden. Da es sich aber um ein sehr großes Baugebiet handelt, möchte der Gemeinderat eingebunden sein und beschloss, dass der Bau- und Umweltausschuss die einzelnen Schritte vorbereitet und dem Gemeinderat regelmäßig berichtet.
Vor der Beschlussfassung stellte Geschäftsführer Gerhard Hajer vom Planungsbüro Strasser in Traunstein die städtebauliche Studie in der geänderten Form vor. Sie sieht jetzt acht Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 108 Wohnungen, 24 Reihen- und 27 Einfamilienhäuser vor. Wegen des Schallschutzes hat man Richtung Nordosten zur Bahn hin alle Einfamilienhäuser gestrichen und Mehrfamilienhäuser oder Reihenhäuser als geschlossene Bebauung geplant. Dadurch würden in dem Gebiet an die 159 Wohnungen geschaffen.
In der Diskussion zeigten sich die Gemeinderäte mit der Planung im Großen und Ganzen und mit der hohen Zahl der Wohnungen zufrieden. »Die acht Mehrfamilienhäuser finde ich gut«, so Georg Quentin (SPD). Dem schloss sich auch sein Fraktionskollege Johann Rauscher an. Er befürworte die Planung, meinte Alois Stadler im Namen der ganzen CSU-Fraktion. Dennoch rege er an, dass manche größeren Bauplätze, auf denen jetzt Einfamilienhäuser geplant sind, mit Doppelhaushälften vorgesehen werden sollten. »Wir brauchen so viel Wohnraum wie möglich. Wir haben sehr viele Bewerber«. Markus Putzhammer (CSU) wies darauf hin, dass die Wandhöhe so hoch eingeplant werden müsste, das auch die Dachgeschoße ausgebaut werden können. Bei den Doppelhaushälften sollte die Gebäudelänge auf 18 Meter festgesetzt werden, damit in einem Haus Wohnungen für mehr Generationen möglich werden.
Das Thema Mehrgenerationenhaus wurde auch Ute Hogger und Elisabeth Aschauer (beide Grüne) angeschnitten. Aschauer regte an, die in Teisendorf neu geplante Personalie »Quartiersmanager« an den Planungen von Beginn an zu beteiligen. Dass angesichts der großem Zahl an Wohnungen zumindest bei den Mehrfamilienhäusern Tiefgaragen gebaut werden müssen, war Konsens, auch mit dem Planungsbüro.
Geh- und Radweg an der nördlichen Straße
Kritisch angesprochen wurde das Thema Wege und Straßenanbindungen. Georg Wetzelsperger (CSU) und Johann Niederstrasser (FWG) verlangten einen Geh- und Radweg an der Straße, die das Gebiet im Norden begrenzt. Diese sei bereits jetzt von Spaziergängern und Radfahrern viel genutzt, wo der Verkehr dann deutlich zunehmen werde. Wetzelsperger regte zudem die Gestaltung eines Rundwegs um das Biotop, das im Zentrum des Baugebiets erhalten bleibt, an.
Große Sorgen machten Johann Rauscher und Ute Hogger die Anbindungen an die B304 und die Straße nach Waging. Sie befürchten, dass durch die deutlich steigende Anzahl an Autos der Verkehr durch Schödling und die Belastung der Holzhauser Straße zu ernsten Problemen führen könnten. Hier müsse bereits im Vorfeld über Lösungen und den Bau neuer Straßen nachgedacht werden.
Planer Hajer schlug vor, die Auffangmöglichkeiten des Straßennetzes zu prüfen, bevor Entscheidungen getroffen werden. Den Bau neuer Straßen sieht Steinbacher unter dem Aspekt des notwendigen Grunderwerbs und der hohen Baukosten als sehr schwierig an.
Beherbergungsbetrieb im Norden planen?
Andreas Neumeier verstand nicht, warum man Sägmühle nicht als Mischgebiet plant. An der nördlichen Seite, wo auch der Lärm größer ist, könnte man auch Gewerbe ansiedeln, beispielsweise einen Beherbergungsbetrieb. Hajer schlug vor, zu untersuchen, ob man einen Teilbereich als Mischgebiet ausweisen könnte. Auch die Frage nach einem Kindergarten in dem Gebiet blieb offen.
Da die Planungen aber erst richtig beginnen, fasste Gernot Daxer (CSU) die Diskussion zusammen: »Wir sollten jetzt erstmal den Aufstellungsbeschluss fassen und dann in die konkreten Planungen einsteigen. Es ist wichtig für Teisendorf, jetzt loszulegen«.
Um Hilfe gebeten: Teisendorfer sollen Wohnraum anbieten
Teisendorf – Im Gemeinderat hat Bürgermeister Thomas Gasser die Bevölkerung aufgerufen, zu prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, um Ukrainer aufzunehmen.
Es sollte von mindestens sechs Monaten ausgegangen werden. Unterkünfte sollen im Landratsamt gemeldet werden unter der Mailadresse: ukrainehilfe@lra-bgl.de. Gasser rechnet mit mehr Flüchtlingen im Landkreis, von denen ein Teil auch Teisendorf zugewiesen wird.
Weiter sucht das Kultusministerium für die pädagogischen Willkommensgruppen an Schulen in ganz Bayern Willkommenskräfte. Sie sollen Geflüchteten Halt und Geborgenheit geben, Familien das Ankommen erleichtern und Kindern bei der Integration in die Schulen helfen. Der Aufruf ist auch auf der Internetseite der Marktgemeinde eingestellt.
kon