Mit Sicherheit lässt sich eine Wildkatze aber nur über ihren genetischen Fingerabdruck von einer Hauskatze unterscheiden. Für einen Gentest werden Haare der Wildkatzen benötigt. Mithilfe von für Katzen unwiderstehlich duftenden Baldrian sollen die heimlichen Waldräuber dazu gebracht werden, sich an raue Holzlatten zu schmiegen und dabei einzelne Haare zu verlieren. 58 Lockstöcke werden im Staatswald und 20 in benachbarten Privat- und Kommunalwäldern zwischen Traunstein und Berchtesgaden sowie im Nationalpark aufgestellt. Für die Genanalysen sind die international angesehenen Experten vom Amt für Saat und Pflanzenzucht in Teisendorf zuständig. Unter Federführung der Bayerischen Staatsforsten und des Bund Naturschutz wurden am Forstbetrieb Berchtesgaden Beschäftigte und ehrenamtliche Helfer geschult, wo und wie die Katzenhaare bestmöglich gesammelt werden können. Besonders hilfreich waren Erfahrungen, die Mitglieder des Bund Naturschutz, des Nationalparks und der Biosphärenregion zum Wildkatzen-Monitoring einbrachten.
Während das scheue Tier in Nordbayern bereits nachgewiesen wurde, fehlen Nachweise in Oberbayern. Das soll sich in dem sieben Wochen dauernden Monitoring ändern. Finanziell wird das Projekt unterstützt vom Freistaat Bayern und dem Bund Naturschutz. Es ist Teil des Aktionsplans Wildkatze, den das Forstministerium 2010 gemeinsam mit dem Bund Naturschutz, dem Bayerischen Jagdverband und weiteren Partnern auf den Weg gebracht hat, um die Wildkatze im Freistaat wieder heimisch zu machen. Mit ersten Ergebnissen ist im Sommer zu rechnen. fb