»2017 müssen wir wissen, wie es weitergeht«, sagte Walter Parma. Derzeit werde der als gemeinnützig und mildtätig eingetragene Verein mit mittlerweile 364 Mitgliedern, unter ihnen auch die fünf Talkesselgemeinden, finanziell von einer Anschubfinanzierung des Sozialministeriums, den Gemeinden, dem Landkreis, von den Mitgliedsbeiträgen und Entgelten aus den Hilfeleistungen sowie von Spenden der örtlichen Firmen getragen. »Eine dreijährige Anschubfinanzierung reicht für soziale Projekte nicht«, bestätigte Bärbel Kofler. Sie glaube zudem, dass es in Zukunft aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft mit ihrem berechtigten Wunsch danach, möglichst lange und selbstbestimmt daheim leben zu können, »einen enormen Bedarf geben wird, der noch viel größer sein wird als die Angebote und Dienstleistungen, die Sie als Verein leisten können.«
Um dem bestehenden Bedarf als Ergänzung zur professionellen Hilfe und zur familiären Unterstützung gerecht zu werden, aber natürlich auch für die finanzielle Basis des Vereins, strebt dieser in den nächsten beiden Jahren eine Steigerung der Mitgliederzahl auf 500 und der Hilfeleistungsstunden auf 2 000 an. »Die Mitgliederbeiträge sind überlebenswichtig für den Verein, ebenso die Einnahmen aus den Hilfevermittlungen und die Spenden, aber eben auch die Hilfe durch die Politik«, fasste Walter Parma zusammen.
Das Thema Geld beschäftigte ihn auch noch an anderer Stelle seines Vortrages für die Bundestagsabgeordnete. Damit Mitgliedschaft und Hilfeleistungen jedermann möglich seien, habe der generationenübergreifend unter dem Motto »Helfen und geholfen werden« arbeitende Verein einen Unterstützungsfonds für bedürftige Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Um Mittel aus diesem Topf werde allerdings selten gebeten. »Wir versuchen noch, hier die Hemmschwelle abzubauen«, sagte Parma. »Denn die, die ihn brauchen, schämen sich oft, ihn in Anspruch zu nehmen.«
Eine steigende Nachfrage werde es künftig bei der stundenweisen Betreuung von Menschen mit Demenz geben, waren sich Walter Parma und Elisabeth Homberg sicher. Die Seniorenreferentin erklärte: »Rund 80 Prozent der Menschen mit Demenz werden zuhause betreut.« Die Zahl der eigens für diesen Zweck von der Caritas in 40 Stunden geschulten Alltagsbegleiterinnen werde der Verein daher heuer erhöhen. Am Ball bleiben will er auch beim lebendigen Kontakt mit den Schulen sowie bei den Angeboten für Familien wie etwa der Kinderbeaufsichtigung oder der Hausaufgabenbetreuung.
Außerdem will die Seniorengemeinschaft Berchtesgadener Land mit ihrem ebenfalls noch jungen Pendant, dem Generationenbund des nördlichen Landkreises – mit seinem Einzugsgebiet von Bayerisch Gmain bis Laufen – ein gemeinsames Dach bauen. »Wir hoffen, dass wir Ihnen verdeutlichen konnten, wie sehr uns die Nachhaltigkeit unserer Aufbauarbeit am Herzen liegt«, gab Dr. Friedrich Schmidt, 1. Vorsitzender der Seniorengemeinschaft, der Bundestagsabgeordneten zum Abschied mit auf den Weg. Ina Berwanger