Eigentlich war geplant, dass die Arbeiten hinter dem grün gestrichenen Haus, das einst Peter Hasenknopf gehörte, bis Oktober 2017 fertig sind. »Aber es gab zu viele zeitliche Leerräume, in denen nicht gearbeitet werden konnte«, berichtet Norbert Kerschbaumer auf Nachfrage des »Berchtesgadener Anzeigers« am Donnerstag. Im Winter war es demnach zu kalt, um die Abbrucharbeiten mit der umweltfreundlichen Methode fortzuführen.
Jetzt hört man wieder das Hämmern durch den Markt hallen. Kerschbaumer sucht nach eigener Aussage immer wieder das Gespräch mit den Anwohnern, die unter dem Krach leiden. »Sie beklagen sich schon. Die Mitarbeiter der Firma Elektro Wiltsch müssen teils Kopfhörer tragen«, so der ehemalige Arzt. Aber er will beruhigen: »Es geht gut voran. Bis Ende Juli sollten die Felsarbeiten fertig sein.« Dann erlischt auch die Genehmigung zum Belegen der Parkplätze an der Ganghofer-Straße.
Der Fels soll bis Straßenniveau abgetragen werden. Da Kerschbaumer und seine Frau von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden zurückziehen und selbst in dem Haus wohnen wollen, muss es barrierefrei sein: »Wir werden auch nicht jünger«, lautet sein Kommentar dazu. Geplant sind ein Aufzug, die Erweiterung der beiden Stockwerke nach hinten und zwei Stellplätze, wo jetzt der Geröllhaufen liegt.
Ein Abriss des alten Gebäudes steht nicht zur Debatte: Da Teile davon aus dem 18. Jahrhundert, andere aus dem 15. Jahrhundert stammen, steht es unter Denkmalschutz. »Darum hat uns das Landratsamt auch Architekt Wolfgang Dinter empfohlen, der sich mit Denkmalschutz auskennt.« Aber warum ist dann der hintere Teil schon abgerissen worden? Kerschbaumer erklärt: »Das war der Teil, den Peter Hasenknopf 1945 dazu gebaut hatte.« Somit hat das seine Richtigkeit.
Einsturzgefährdet ist das Haus laut Kerschbaumer nicht. Den Lärm werden die Marktbewohner jedoch noch ein paar Wochen ertragen müssen. Annabelle Voss