Jury-Entscheidungen sind Momentaufnahmen, sind subjektiv und nicht der letzte Gradmesser für das Können oder Nichtkönnen eines Wettbewerbsteilnehmers. So etwa machte Schulleiter Norbert Däuber denen Mut, die diesmal nicht auf dem »Podium« auftauchten. Danner-Preisträger dürfen nicht nur aus der Reihe treten und Einzelbeifall einheimsen, die drei Prämierten jeder Kategorie erwartet auch ein Preisgeld. Dies gibt es per Überweisung, gab es in der Vergangenheit jedoch in bar, was zur Folge gehabt hätte, merkte Däuber an, dass am Folgetag die Reihen der Schreiner und Bildhauer stark gelichtet waren.
Direktor Norbert Däuber begrüßte zur diesjährigen Preisverleihung wie immer Vertreter aus der Politik. Es war vor allem der Tag der Stellvertreter. Rudolf Schaupp vertrat den Landkreis, Bartl Mittner die Marktgemeinde und auch der Förderverein der Schnitzschule Berchtesgaden war durch den 2. Vorsitzenden Toni Spitzer präsent. In seinem Grußwort drückte Rudolf Schaupp seine Hochachtung gegenüber allen Teilnehmern am Danner-Wettbewerb aus. Kreativität und handwerkliches Können seien gleichermaßen gefragt gewesen.
Schön, dass es Spender gäbe, die Schulen unterstützen, meinte Bartl Mittner mit Blick auf die Dannerstiftung, die regelmäßig Preisgelder stifte und den Schülern, ganz vorn die Preisträger, damit Anerkennung und Wertschätzung verleihe. Man nenne überdies die Schnitzschule nicht umsonst die Meistermacher, denn hier bekämen die späteren Schreiner das umfassende Rüstzeug, um später das eigenständige Berufsleben gut zu meistern.
Schuldirektor Norbert Däuber kürte anschließend die aktuellen Preisträger, ließ sich und dem Publikum eine Geschichte zum auf die Leinwand projizierten Bild der nun preisgekrönten Arbeit erzählen. Was manchen der Ausgezeichneten auch noch als mehr oder minder geschickten Erzähler glänzen ließ.
Ein wenig stolz zeigte sich Toni Spitzer, dass die Bewertung der Fördervereins-Jury nicht in allen Punkten mit den Entscheidungen der Danner-Jury übereinstimmte. Mindestens drei Preisträger tauchten in den Dannerlisten nicht auf. Gemeinsam mit Simon Zuhra von der Volksbank/Raiffeisenbank überreichte er den Erwählten Urkunden und Umschläge, in denen sich tatsächlich Bargeld befinde, wie er ein wenig süffisant in Richtung Norbert Däuber bemerkte.
In der Klasse der Schreiner im ersten Ausbildungsjahr wurde Valentin Fick für seine Schmuckdose aus Olivenholz der erste Preis zugesprochen. Ihm folgten auf den Plätzen Anna Lorenz mit einem Paravent aus leichtem Red Cedar und Kathrin Nelde mit einem Regal aus Esche. Das gestellte Thema lautete »Verhüllen, Umhüllen«.
Die Jury entschied sich für Maja Fenderl und ihren Beistelltisch mit Tablett und Schale aus Esche als Siegerin des Wettbewerbs der Schreinerklasse 2. Die weiteren Preisträger des zum Thema »Servieren und Anrichten« ausgeschriebenen Wettbewerbs waren Nadine List (Teetisch, geölt) und Jakob von Trotta für einen Serviertisch aus gewachstem und geöltem Ulmenholz.
Gleich zwei dritte Preise vergab das Bewertungsgremium bei den Schreinern des letzten Ausbildungsjahres. Leonie Kleine (Damenschreibtisch) und Edi Mörtl (Bauwagenküche) konnten das Preisgeld entgegennehmen. Vor ihnen durfte sich Michael Strecha mit seinem Schreibtisch aus Rüster und Stahl platzieren. Den Sieg allerdings trug Rupert Asenkerschbaumer für sein Tischchen aus Kirschbaum davon.
Kian Bartels hieß der Sieger bei den Holzbildhauern des ersten Ausbildungsjahres. Er wählte sein Motiv zum Thema Mythologie aus dem nordischen Sagenschatz und schuf »Sköl« aus Lindenholz. Andreas Dengler (Sisyphos aus stockiger Linde) und Rebekka Stadler (Meeresnymphe aus Linde) kamen auf die Plätze.
Elena Speier überzeugte die Bewerter in der Klasse Holzbildhauer 2. »Meins« nannte sie ihre Arbeit aus Lindenholz, die viele Möven auf der Jagd nach einem Toten Fisch zeigt. Magdalena Keilhofer kam mit »Was Das?« aus Kirschholz auf Platz 2, vor Andreas Straßbergers »Windhund« aus Linde. Das gestellte Thema lautete schlicht »Tier«.
Letztlich wurde auch Ulrich Mekiska für seine Arbeit »Verhalten« aus Linde geehrt. Mit ihm erhielten Peter Oberloher für seine mit Lärm und Nachbarschaftsbeschwerden gespickte Sägearbeit »Weisheitszahn« aus Eiche und Nils Pross für »Studie 134 h« aus Eiche die weiteren Auszeichnungen. Die Schüler des dritten Ausbildungsjahres hatten sich der »Menschlichen Form« zu stellen.
Die Preise des Fördervereins der Schnitzschule erhielten Georg Brandner (Schreiner 1), Andreas Dengler (Holzbildhauer 1), Felix Schulz (Schreiner 2), Georg Mayerhanser und Elena Speier (beide Holzbildhauer 2), Edis Mörtl (Schreiner 3) und Mils Pross (Holzbildhauer 3). Dieter Meister