Es war eine Bitte der Gemeinde, doch zu prüfen, ob eine Behelfsbrücke im Bereich des Möglichen liegt. Es klang wie ein Hilfeschrei. Verständlich. Immerhin wird die Ramsau von vielen über das Wachterl angefahren. Das ist aber nicht mehr möglich, wenn die Bucherbrücke für geschätzte 2 Millionen Euro erneuert wird. Als Tourismusgemeinde ist das ein schwerer Stand und auch Arbeitnehmer, die tagtäglich über das Wachterl fahren, werden sich ärgern, dass sie einen Umweg in Kauf nehmen müssen.
Dass es nun keine Behelfsbrücke geben wird, ist seit der jüngsten Gemeinderatssitzung in der Ramsau sicher. Bürgermeister Herbert Gschoßmann informierte den Gemeinderat und rund 25 Zuhörer, dass die Prüfung hinsichtlich einer Übergangsbrücke negativ ausgefallen sei.
Knapp 100 Meter lang müsste eine solche Behelfsbrücke in Form einer sogenannten Paneelbrücke sein. Die Paneelbrücke ist ein modulares Brückensystem aus untereinander austauschbaren Elementen. Die Brücke kann grundsätzlich sehr leicht an unterschiedliche Spannweiten und Fahrbahnbreiten angepasst werden. Dafür müssten allerdings mächtige Widerlager errichtet werden. Zudem wäre die Brücke sehr schwer: 200 Tonnen. Für deren Realisierung müssten Kräne zum Einsatz kommen, die ebenfalls ein enormes Gewicht an den Tag legen. »Es ist nicht möglich, die Kräne dort aufzubauen«, so Gschoßmann. Das habe die Prüfung des Staatlichen Bauamtes Traunstein ergeben. Die Last wäre zu groß, die resultierende Gefahr ebenso. Also scheidet diese Variante aus.
Gibt es Alternativen? »Wir werden um eine Sperrung nicht herumkommen«, meint Gschoßmann. Allerdings hole sich das Staatliche Bauamt derzeit Angebote von Spezialfirmen ein, die in der Lage sind, die geplante Brücken-Teilerneuerung schneller durchzuführen. Möglich also, dass die Bauzeit von sechs Monaten unterschritten werden kann. Allerdings seien noch keine konkreten Angebote vorliegend. Kilian Pfeiffer