Bleiben will in Salzburg kaum einer. Lediglich 70 Personen haben in den vergangenen drei Tagen einen Asylantrag für Österreich gestellt. Währenddessen überlegen auch Flüchtlinge, die bereits in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, nach Deutschland auszureisen. Unter ihnen ist der syrische Asylbewerber Mohamad in der Zeltstadt an der Alpenstraße. Auch er überlegt, ob er nach Deutschland weiterreist »oder in Österreich bleibt und damit das Risiko eingeht, nach Italien zurückgeschickt zu werden«.
Der junge Volksschullehrer ist seit 13 Monaten in Europa, in Österreich hat er um Asyl angesucht. Obwohl er in Italien nicht registriert wurde, haben ihn die Behörden bereits einmal nach Italien abgeschoben, da er bei der Einreise ein italienisches Bahn-Ticket bei sich hatte. Er reiste wieder ein, jetzt läuft das zweite Verfahren. Eigentlich will er in Österreich bleiben, doch das Risiko einer erneuten Abschiebung ist nicht abschätzbar. So wie er überlegen auch viele andere Asylbewerber in der Stadt Salzburg, die derzeit »offene Grenze« nach Deutschland zu nutzen.
Unterdessen haben die Österreichische Bundesbahnen am Donnerstag den Zugverkehr zwischen Österreich und Ungarn teilweise wieder eingestellt, als Grund wurde die »starke Überlastung der aus Ungarn kommenden Züge« angegeben. Eingestellt wurden sowohl die Railjet-Verbindungen zwischen Budapest und Wien, als auch weitere grenzüberschreitende Regionalzüge. hud