Doch was als beruhigende Vorsorgemaßnahme gedacht war, sorgte bei zahlreichen »Anzeiger«-Lesern für Kopfschütteln und sogar Panik. In der Redaktion standen die Telefone nicht mehr still. Die immer wieder gestellte Frage: Warum druckt die Kfz-Zulassungsstelle Bindestriche in die Zulassungsbescheinigungen, wenn man dafür im Ausland abkassiert wird?
Die Wahrheit ist: Es gibt keinen einzigen bekannten Fall, der belegt, dass ein Autofahrer jemals im Ausland dafür bestraft wurde, dass er einen Bindestrich in seinen Kfz-Papieren hat. Die Geschichte ist wohl eine reine Erfindung der Bildzeitung. Ein Gag, um das Sommerloch zu füllen. Weil aber viele andere, teils seriöse Medien, diese Story übernommen hatten, musste das Landratsamt reagieren.
Das weiß der Sprecher des Landratsamtes, Stefan Neiber, der die »Anzeiger«-Leser beruhigen möchte. »Die deutschen Behörden wissen trotz intensiver Recherche von keinem einzigen Fall.« Inzwischen hätten auch die italienischen und österreichischen Behörden, denen die Bildzeitung die fragwürdige Vorgehensweise vorgeworfen hatte, eine solche »Abzocke« dementiert. Was verständlich ist. Denn der Bindestrich ist gesetzlich neben der Variante ohne Bindestrich erlaubt. cfs