Einheimische Handwerksbetriebe, Hotels, Fach- und Hochschulen, Institutionen und andere warben um die Gunst zukünftiger Mitarbeiter, denen sie zuvor eine gute Ausbildung angedeihen lassen wollen. Und die Jugendlichen kamen, um sich ein erstes Bild zu machen, wie ihre Entwicklung nach Ende der Schulzeit weiterlaufen könnte. Diese Symbiose ist der Idealfall und im Kongresshaus trat er zumindest in Stoßzeiten ein. An insgesamt 82 Ständen, die Servicestände ausgenommen, konnten sich Interessierte ausführlich und kompetent über Berufsbilder, Ausbildungsinhalte oder mögliche Aufstiegschancen kundig machen. Geduldiges und vor allem fachkundiges Personal stand bereitwillig zu allen Fragen zur Verfügung.
»Junge Leute in der Region halten«
Die Region habe eine Menge zu bieten auf wirtschaftlichem Sektor und das wolle man an diesem Informationstag den Jugendlichen vor Augen führen, sagte Heike Mechelhoff. »Es geht vor allem darum, die jungen Leute in der Region zu halten, ihnen zu zeigen, dass sie ihre beruflichen Träume und Ziele durchaus in der Heimat verwirklichen können«, sagt die Frau vom »Jugend-Treff.5«, der die anderen Gesprächsteilnehmer an der kleinen Presserunde durchweg Anerkennung zollen für ihr enormes Engagement, das nach sehr langer Vorbereitungszeit wieder in diesen Infotag mündete.
Jugendliche auch nach der Schulausbildung zu Hause zu behalten, das ist das gemeinsame Anliegen von beispielsweise den fünf Gemeinden des südlichen Landkreises, die Ramsaus Bürgermeister Herbert Gschoßmann im Kongresshaus vertrat, der IHK oder der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. »Wir können uns sehen lassen«, betonte Heike Mechelhoff. Die Region biete eine große Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten, die junge Leute hier kennenlernen könnten. Und erkennen, dass sie nicht »in die Welt hinaus« müssen für ein erfülltes Berufsleben. Und wenn doch, dann kommen sie später vielleicht zurück, um hier zu arbeiten. Vielleicht sogar, um sich selbstständig zu machen in einer Branche, die bis dato noch nicht angesiedelt war und damit das vorhandene Spektrum erweitert.
Vorhandene Potenziale erhalten
Dr. Thomas Birner von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat die resignative Aussage von Jugendlichen, dass man hier nichts werden könne, oft gehört. Auch Umfragen hätten ein solches Schiefbild vermittelt. Und er sah den Berufsinformationstag als vorzügliches Mittel, vorhandene Potenziale auch hier, im Landkreis, zu erhalten. Landrat Georg Grabner, der dem Informationstag seine »Aufwartung« machte, sei begeistert gewesen und weit länger geblieben, als er geplant hatte.
Wichtige Veranstaltung für ganzen Landkreis
Bürgermeister Herbert Gschoßmann sprach von der Wichtigkeit einer derartigen Veranstaltung und bezog sich ausdrücklich nicht nur auf die fünf südlichen, sondern alle 15 Landkreisgemeinden, die »auf mittlere Sicht« von einem solchen Angebot profitierten. Denn hierbleibende und gut ausgebildete Facharbeiter seien auch die Ingenieure von morgen, die Basis für bestehende und entstehende Unternehmen in den Kommunen. Was natürlich, fügte Ramsaus Rathauschef mit einem Schmunzeln hinzu, auch mit Gewerbe- und Einkommenssteuer in den jeweiligen Haushalten seinen Niederschlag finde. Abgesehen davon seien die Bemühungen der hier vertretenen Ausbildungsbetriebe auch als ihr spezieller Beitrag gegen schleichende »Überalterung« in den Firmen zu werden.
Ebenfalls als »Riesenleistung« wollte Dr. Thomas Birner die Leistung der Organisatoren würdigen. Hier erfahre der Besucher, vornehmlich der junge, von der großen Vielfalt, welche die Region für das künftige Berufsleben biete. Und diese Attraktivität im Landkreis müsse man schützen und behalten. Dieter Meister