Sich beklagen, zu wenig zu tun zu haben, kann sich Martin Bambach dieser Tage nicht. Im gesamten Zuständigkeitsgebiet des Staatlichen Bauamts Traunstein wurden Straßen unterspült oder zumindest verdreckt. In Berchtesgaden ist die Lage durchaus kritisch, »hier befindet sich die einzige unterspülte Bundesstraße«, sagt Bambach, der zufrieden scheint, dass die Verantwortlichen so früh reagiert haben, die Straße dann komplett gesperrt wurde. Das abgetragene Uferstück liegt in einer Kurve. Als »Prallhang« wird es bezeichnet, hier ist die Strömung am stärksten, da die Ache direkt auf das Ufer trifft. Weil die Wassermassen so monströs ausfielen und die Ache stark anstieg, konnte die Böschung samt dem Uferbereich dem Druck nicht standhalten. Bis zur Hälfte ist die Bundesstraße unterspült. »Ein Lkw hätte hier nicht mehr drüber fahren können«, weiß Bambach.
Weil man sich an einem neuralgischen Punkt befindet, der von vielen Autos am Tag befahren wird, sei es für die Verantwortlichen wichtig, so schnell als möglich zu handeln. »Bis zum Wochenende wollen wir die Straße wieder freigeben, zumindest einseitig mit einer Ampelschaltung.« Immerhin fährt hier der Verkehr von Berchtesgaden in Richtung Ramsau und umgekehrt.
Die Uferbefestigung müsse wiederhergestellt, dazu aber zunächst die Bundesstraße auf rund 100 Metern erneuert werden. Große Flussbausteine sollen für das Ufer verwendet werden, die Straße wird mittig »weggeschnitten und dann von hinten raus in Richtung Ache wieder aufgebaut.« Während der Arbeiten ist die Bundesstraße 305 in diesem Bereich gesperrt. Ab dem Wochenende soll, sofern alles nach den Plänen des Staatlichen Bauamts Traunstein läuft, die Straße halbseitig befahrbar sein und per Ampelschaltung geregelt werden. Bis zu 100 000 Euro dürfte die Baumaßnahme verschlingen. Schon jetzt ist klar: Die Gesamtschäden wegen des Starkregens der vergangenen Tage in Berchtesgaden und Umgebung werden in die Millionen gehen. Kilian Pfeiffer