Update 08:22 Uhr +++ Houston (dpa) - Auch einen Tag nach Erreichen des US-Festlands macht Wirbelsturm «Harvey» den Menschen in Texas schwer zu schaffen. Anhaltende massive Regenfälle setzten am Samstag weitere Landstriche vor allem im Südosten des Staates unter Wasser, es kam zu weiteren Evakuierungen. So wurden 4500 Häftlinge aus einem Gefängnis in Rosharon auf andere Anstalten verteilt, weil ein nahe gelegener Fluss über die Ufer zu treten drohte. Mehr als 300 000 Menschen waren am Samstag ohne Stromversorgung.
Bislang wurde ein Todesopfer gemeldet:
Im besonders stark betroffenen Rockport am Golf von Mexiko kam ein Einwohner bei einem Hausbrand ums Leben. In der kleinen Küstenstadt hatte «Harvey» am späten Freitagabend (Ortszeit) als stärkster Hurrikan seit zwölf Jahren in den USA das Festland erreicht.
Am Samstagnachmittag schwächte er sich zwar zu einem Tropensturm ab, aber Meteorologen sagten voraus, dass «Harvey» der Region noch tagelang sintflutartigen Regen und gefährliche Überflutungen bescheren werde. Unter anderem wegen eines Hochdruckgebiets nördlich von ihm sitzt er sozusagen fest, kann nicht weiter ins Inland ziehen, sondern nur Schleifen drehen - und das zunehmend langsame
Neue Bilder des Sturms:
Alle Meldungen vom 27.08.2017:
Update 15:48 Uhr +++ Houston (dpa) - Der Hurrikan «Harvey» hat an einigen Orten in Texas das Stromnetz beschädigt. Rund 213 000 Menschen seien derzeit ohne Strom, berichtete der Netzbetreiber Ercot am Samstagmorgen (Ortszeit) auf seiner Webseite. Der Nationale Wetterdienst der USA warnte weiter vor verheerenden Springfluten, Regenfällen und Überschwemmungen, die im Südwesten des Bundesstaates noch bis in die Mitte der nächsten Woche andauern können.
Nachdem «Harvey» beim Erreichen des Festlandes Freitagnacht als erster Sturm seit zwölf Jahren der schweren Kategorie 4 zugeordnet war, wird er inzwischen nur noch als Sturm der Kategorie 1 eingestuft. Im Laufe des Tages werde er sich vermutlich zu einem tropischen Sturm abschwächen, erklärte der Wetterdienst am Samstag.
Samstagfrüh begannen die Aufräumarbeiten an der texanischen Golfküste. Der Nachrichtensender CNN zeigte Schäden an vielen Gebäuden und umgestürzte Bäume. Zunächst gab es noch keine Informationen zu möglichen Toten oder Verletzten.
Update 11.35 Uhr +++ Der Hurrikan «Harvey» hat sich nach dem Erreichen der Küste von Texas weiter abgeschwächt. Das Nationale Hurrikanzentrum stufte ihn am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) auf die - immer noch als gefährlich geltende - Kategorie zwei herab, wie der TV-Sender CNN auf seiner Webseite berichtet. Die maximale Windgeschwindigkeit habe sich von mehr als 130 auf nunmehr 110 Kilometer pro Stunde verringert. Meteorologen warnten aber zugleich vor steigenden Wasserpegeln im Zuge heftiger Regenfälle und stürmischer Winde, die für die kommenden Tage erwartet werden.
Die bisher angerichteten Schäden seien noch nicht abzusehen, so CNN weiter. Es sei aber damit zu rechnen, dass einige Gebiete «für Wochen oder Monate unbewohnbar» seien, zitierte der Sender Meteorologen.
Update 9.15 Uhr +++ Der Hurrikan «Harvey» hat sich nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums in den USA abgeschwächt. Es stufte den Sturm im US-Bundesstaat Texas am Samstagfrüh von der zweithöchste Kategorie auf drei herunter. Die maximale Geschwindigkeit betrage jetzt etwa 200 Kilometer pro Stunde. Der Hurrikan hatte in der Nacht zum Samstag die Küste von Texas erreicht. Es wurde erwartet, dass er in den kommenden Tagen über den Südosten von Texas zieht.
Betroffen ist ein von insgesamt 16 Millionen Menschen bewohntes Gebiet zwischen der Stadt Brownsville und Houston mit einem Küstenstreifen von etwa 560 Kilometern Länge. Für die Einwohner von sieben Bezirken an der Küste wurde eine Evakuierung angeordnet, sie müssen dieser aber nicht folgen.
Erstmeldung: Washington (dpa) - Hurrikan «Harvey» hat in der Nacht zum Samstag die Küste des US-Staats Texas erreicht. Der Sturm bewege sich nun mit rund elf Stundenkilometern in nordwestliche Richtung, teilte das Nationale Hurrikanzentrum mit. Es werde erwartet, dass er seine Geschwindigkeit verlangsamen und in den kommenden Tagen über den Südosten von Texas ziehen werde. Zuvor war «Harvey» auf die zweithöchste Kategorie der Hurrikan-Skala hochgestuft worden. Die Winde erreichten Geschwindigkeiten von mehr als 230 Stundenkilometern.
US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er habe auf Anfrage des Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, den Katastrophenzustand ausgerufen. Dadurch würden die Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen verfügbar.
Der Hurrikan könnte zum schwersten Sturm in den USA werden, seit vor zwölf Jahren «Katrina» die Stadt New Orleans und die umliegende Gegend verwüstet hatte. Betroffen ist ein von insgesamt 16 Millionen Menschen bewohntes Gebiet zwischen der Stadt Brownsville und Houston mit einem Küstenstreifen von etwa 560 Kilometern Länge. Für die Einwohner von sieben Bezirken an der Küste wurde eine Evakuierung angeordnet, sie müssen sich dem aber nicht beugen. In der Hafenstadt Corpus Christi mit gut 300 000 Einwohnern ist nach Angaben von Reportern vor Ort und der Zeitung «Caller Times» das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren.
Viele Menschen flüchteten sich von der Küste in Richtung der Städte San Antonio oder Austin im Landesinneren, die aber ebenfalls von den Ausläufern «Harveys» erreicht werden könnten. Die Auswirkungen sollen bis hinauf nach New Orleans zu spüren sein.
Texas erlebte seinen letzten Hurrikan 2008, er trug den Namen «Ike». Damals starben dort sowie in Louisiana und Arkansas 21 Menschen. «Ike» gilt als vergleichsweise kleiner Hurrikan.Texas: Hurrikan «Harvey» hat Festland erreicht.

Hintergrund
Verheerende Hurrikans in den USA
Bis zu 12 000 Menschen sollen dem wohl bisher tödlichsten Hurrikan in der US-Geschichte zum Opfer gefallen sein. Im September 1900 trifft er das texanische Galveston. Auch aus jüngerer Zeit sind besonders verheerende Stürme in Erinnerung:
«KATRINA» wütet im August 2005 entlang der Golfküste. Mehr als 1800 Menschen kommen ums Leben. Besonders betroffen ist New Orleans. Weite Teile von Louisianas größter Stadt werden zerstört. Der Sturm soll einen Schaden von mehr als 100 Milliarden Dollar (damals etwa 80 Mrd. Euro) verursacht haben. Er gilt als teuerste Naturkatastrophe und einer der schwersten Hurrikans in den USA.
«SANDY» wirbelt im Oktober 2012 die Ostküste entlang. Der Sturm, der zunächst in der Karibik wütete, hinterlässt vor allem in den US-Staaten New York und New Jersey ein Bild der Verwüstung. Tausende Häuser, Straßen und Stromleitungen werden zerstört. In New York City stehen ganze Stadtteile unter Wasser. In den USA sterben etwa 150 Menschen. «Sandy» rangiert mit einer Schadenshöhe von weit mehr als 50 Milliarden Dollar (damals etwa 38 Mrd. Euro) auf Platz zwei der teuersten Naturkatastrophen in den USA.
«MATTHEW» wütet im Herbst 2016 in den USA, 34 Menschen kommen uns Leben - die meisten in North Carolina. Schäden an Infrastruktur und Häusern werden auf rund 10 Milliarden Dollar (rund 9 Mrd. Euro) geschätzt. In der Karibik sterben insgesamt 585 Menschen - vor allem auf Haiti.
dpa/at