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Bruder Franz Maria vor dem Eingang am Kloster Maria Eck.

Die Pforte zur Gottesmutter Maria – Adventskalender Tür #6

Siegsdorf – Adventsserie: Den Eingang zum Kloster Maria Eck gibt es seit 309 Jahren


Seit 309 Jahren öffnetdiese Türe den Zugang zum Kloster Maria Eck und war über Jahrhunderte die einzige Zutrittsmöglichkeit. Betreut und gehütet wurde der Eingang lange Zeit ausschließlich von einem Bruder, der als Pförtner alle empfing, die als Pilger, Schutz- oder Hilfesuchende oder als Gäste an der Pforte um Einlass baten.

»Pforte« – ein alter Ausdruck für Tür, wird meist nur bei großen oder bedeutenden Türen verwendet, und geht auf das althochdeutsche »Pforta« zurück. Noch bis in die 1970er Jahre bewohnte Bruder Edmund in Maria Eck die Pförtnerstube mit Tisch und Bett und war 24 Stunden täglich für das Öffnen und Schließen der Pforte, aber auch für die Kommunikation mit der Außenwelt zuständig. Zudem sorgte er als Koch für die Verpflegung der Brüder und ihrer Gäste.

Die Pforte des Klosters Maria Eck ist von zwei Seiten erreichbar. Der Aufgang vom großen Parkplatz führt ostseitig über den Sonnengesangsweg mit den beiden Taukreuzen hinauf zur Pforte. Der zweite Weg führt von Westen nördlich entlang des Klostergebäudes und vorbei am Labyrinthweg mit der Franziskusstatue zur Eingangstüre. Über dem schützenden Vordach der Türe ist eine Marmortafel mit einer lateinischen Inschrift eingemauert. »Propaganda Cultui Mariano et Peregrinationi consuluit Seonensis Monasterii sumtibus abbas Columbabus II. MDCCXIII.« Der Guardian des Kloster, Bruder Franz Maria, übersetzt dies mit den Worten: »Für die Ausbreitung der Marienverehrung und der Wallfahrt sorgte mit den Mitteln des Klosters Abt Columban im Jahr 1713.« Und noch einige Meter höher hat man im »Marianischen Jahr 19454« als Ersatz für ein kleines schadhaftes Türmchen auf der höchsten Stelle des Wallfahrtsorts eine über drei Meter hohe Marienstatue errichtet. Die aus Kupfer gefertigte Marienfigur zeigt die Gottesmutter auf einem Halbmond über der Weltkugel stehend. Seither breitet sie ihre segnenden Arme über das Kloster und begrüßt die Pilger, die bei den großen Wallfahrten ihre Gottesdienste unterhalb des Klosters vor dem Freialtar feiern.

Das Kloster Maria Eck war von 1713 bis 1803 im Besitz der Benediktiner, die auch die Wallfahrt betreuten, dann aber im Zuge der Säkularisation aus Maria Eck vertrieben wurden. Nachdem 1813 die Wallfahrtskirche, dank des großen Einsatzes der Bevölkerung, wieder aufleben konnte, kümmerten sich über Jahrzehnte meist Ruhestandsgeistliche um den Wallfahrtsbetrieb. Seit 1891 sorgen sich nun die Franziskaner Minoriten um Kloster und Wallfahrt und haben sich in den vergangenen 131 Jahren zu einer unverzichtbaren Institution im Chiemgau entwickelt.

Betritt man das Kloster Maria Eck über die Pforte, öffnet sich der Blick in den Vorraum und auf eine Statue der Gottesmutter mit dem Jesuskind und verdeutlicht damit das Lebensmotto der Franziskaner Minoriten: »Unsere Arbeit und Seelsorge stehen ganz im Vertrauen auf die Fürsprache der Jungfrau Maria«. Im Vorraum, an den sich südlich die ehemalige Pforte und nördlich ein Besprechungsraum anschließen, steht ein Tisch mit Zeitschriften und Informationen zu wichtigen Veranstaltungen der Brüder. Zudem beschäftigt das Kloster natürlich auch einige Angestellte, um die tägliche Versorgung und den Beherbergungsbetrieb sicher zu stellen. Derzeit leben fünf Brüder der Franziskaner Minoriten, Sr. Irene von den Adelholzener Schwestern, die Mutter eines Mitbruders und ein ukrainischer Flüchtling in Maria Eck. Gemeinsam sorgen sie sich um die seelsorgerischer Arbeit und den Unterhalt des Klosters. Ein weiteres wichtiges Standbein sind die Betreuung und Beherbergung von Pilgern, Urlaubern, Seminarteilnehmern über das ganze Jahr, sowie die umfangreiche Waldwirtschaft in den eigenen Wäldern rund um Maria Eck. Seit vielen Jahren sind die Brüder bemüht, den großen Gebäudekomplex den Anforderungen der heutigen Zeit anzupassen und haben großeRenovierungsmaßnahmen und Umbauten gestemmt. Zudem konnten mit dem neuen Backhäusl, dem Ruheplatz am Mittereck-Stadl, der Einsiedelei und der Waldkapelle weitere Anziehungspunkte geschaffen werden, die die Erholung in der wunderbaren Chiemgauer Landschaft auch spirituell ergänzen können.

Franz Krammer

In der Adventszeit öffnen wir Türen in der Region. Und es lohnt sich, unsere Serie zu verfolgen. Denn am Ende gibt es ein Gewinnspiel mit einer Frage. Unter allen Teilnehmern verlost das Traunsteiner Tagblatt zwei Übernachtungen (unterder Woche) auf Gut Ising für zwei Personen im Doppelzimmer mit Genießerfrühstück, Fondue-Melange und einem Gourmetmenü im Restaurant »Zum Goldenen Pflug« inklusive Nutzung des Wellnessbereichs im Wert von 800 Euro.

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