Kondensstreifen
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Kondensstreifen am Himmel: Ein möglicher CO2-Preis, ob als Steuer, Abgabe oder Emissionshandel, soll den Ausstoß von Treibhausgasen verteuern. Foto: Frank Rumpenhorst Foto: dpanitf3
Stau
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Konkrete Pläne für eine City-Maut gibt es noch nicht. Foto: Jens Kalaene Foto: dpanitf3
Schornsteine
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Die Morgensonne hinter den qualmenden Schornsteinen eines Blockheizkraftwerkes. Foto: Patrick Pleul Foto: dpanitf3
Düsseldorf
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Großes Problem, kleine Schritte: Die «Umweltspur Prinz-Georg-Straße» in Düsseldorf. Foto: Roland Weihrauch Foto: dpanitf3
Braunkohlekraftwerk
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Dreckschleuder: Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde wird mittelfristig wie alle anderen Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Foto: Patrick Pleul Foto: dpanitf3
Berufsverkehrin Berlin
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Berufsverkehr fließt auf dem Kaiserdamm in Berlin. Foto: Michael Kappeler Foto: dpanitf3
Solarkraft-Komplex in Marokko
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So könnte es gehen Bei Ouarzazate in Marokko entsteht der größte Solarkraft-Komplex der Welt. Foto: Teresa Dapp Foto: dpanitf3
Dichter Verkehr
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Dichter Verkehr in der Münchener Innenstadt. Foto: Sina Schuldt Foto: dpanitf3

CDU lässt Entscheidung über CO2-Steuer vorerst offen

Eine CO2-Steuer - ja oder nein? Die CSU will sie nicht, die CDU weiß noch nicht. Aber die Reduktion der Treibhausgase gibt es nicht umsonst. Nur: Wer muss bezahlen? Droht ein neuer Koalitionskrach mit der SPD?


Berlin (dpa) - Die CDU lässt vorerst offen, ob sie eine CO2-Steuer in ihr künftiges Klimakonzept aufnimmt. CO2-Steuern um der reinen Steuererhöhung willen werde es mit der CDU jedenfalls nicht geben, sagte Generalsekretär Paul Ziemiak in Berlin nach Sitzungen der Parteigremien.

»Was wir wollen, sind marktwirtschaftliche Instrumente, um die Emissionen zu reduzieren«, sagte Ziemiak. Einfach nur den Benzinpreis zu erhöhen, sei falsch. Besser seien »markttaugliche« Mechanismen, etwa eine Erweiterung des Emissionshandels. Das Konzept, das die CDU in einigen Wochen vorlegen will, werde in jedem Fall »so ausgestaltet werden, dass es Sinn macht, und am Ende nicht nur die Verbraucher die Zeche zahlen«.

Sachsens Ministerpräsident und CDU-Landeschef Michael Kretschmer forderte die Bundespartei zu einer schnellen Klärung des Themas auf. Mit einer Aussage zur CO2-Steuer dürfe nicht bis nach der Europawahl am 26. Mai gewartet werden. »Eine CO2-Steuer kommt nicht in Frage. Das ist doch eine ganz einfache Aussage«, sagte Kretschmer.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) rechnet nicht mit einer CO2-Steuer zum Klimaschutz noch in dieser Legislaturperiode. Zwar brauche es marktwirtschaftliche Lösungen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Wer mehr CO2 ausstoße, müsse dafür aber auch bezahlen. Bisher gebe es aber kein ausgewogenes Modell. »Ob das in dieser Wahlperiode möglich sein wird, glaube ich nicht«, da es an anderer Seite Steuerentlastungen geben müsse, sagte der CDU-Vize. Die Einführung einer CO2-Steuer müsse aufkommensneutral sein.

Die Debatte über einen CO2-Preis für mehr Klimaschutz hatte zuletzt Fahrt aufgenommen. Ein solcher CO2-Preis - ob als Steuer, Abgabe oder Emissionshandel - soll den Ausstoß von Treibhausgasen verteuern und damit klimafreundliche Technologien fördern. Die Bundesregierung lässt verschiedene Konzepte juristisch und auf ihre Wirkung hin von Experten prüfen. Der Plan für eine CO2-Abgabe soll im Juli im Klimakabinett diskutiert werden.

Deutschland wollte die Treibhausgas-Emissionen eigentlich bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Dieses Ziel wird aber aller Voraussicht nach verfehlt werden. Es gibt darüber hinaus weitere Minderungsziele: von mindestens 55 Prozent bis 2030 und von mindestens 80 bis 95 Prozent bis 2050.

Die CDU-Spitze beriet am Montag unter anderem über die Themen Klimawandel, Mobilität und die Zukunft der Autoindustrie. Konkrete Beschlüsse gab es nicht. Das Thema spielt auch im Europawahlkampf eine Rolle. In Deutschland wird am 26. Mai gewählt.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) sagte, beim CO2-Ausstoß müsse eine Menge getan werden, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Eine CO2-Steuer werde in diesem Zusammenhang ergebnisoffen geprüft. Es sei wichtig, dass ein solches Instrument nicht zu einer sozialen Spaltung führe.

CDU-Vize Julia Klöckner sagte, es werde einen ganzen Strauß von Maßnahmen zum Klimaschutz geben müssen. Am Ende werde es um ein Gesamtpaket gehen und darum, »dass nicht der normale Bürger der Leidtragende ist«.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte eine zusätzliche CO2-Steuer auf Kraftstoffe ausgeschlossen. »Kluger Umwelt- und Klimaschutz braucht Anreize und nicht Bevormundung«, sagte er dem »Münchner Merkur« (Montag). Eine zusätzliche CO2-Steuer auf Sprit und Heizöl führe zu drastischen Preissteigerungen an der Zapfsäule und bei der Wärmeenergie. »Solche Vorschläge, die ausschließlich zu Preiserhöhungen für die Verbraucher führen, sind klar abzulehnen.«

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte sich für eine CO2-Steuer ausgesprochen, die Einnahmen sollten zurück an die Bevölkerung gehen. Nach früheren Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird die Bundesregierung bis Jahresende entscheiden, ob sektorweise CO2 eingespart werden oder die CO2-Bepreisung stärker in den Fokus gerückt werden soll.

Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarats IPCC gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa ein Grad Celsius erwärmt.

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